Das begrenzt verfügbare Schlachtschweineangebot fließt quer durch die EU zügig ab. Weil in vielen Mitgliedsstaaten zu Ostern traditionell Schinken kredenzt wird, erwartet sich die Fleischbranche entsprechende Impulse und betreibt Rohstoffsicherung. In Deutschland führte diese Betrachtung der Preismelder der Erzeugergemeinschaften zu einem Plus von 5 Cent. Die übrigen EU-Länder melden in der Bandbreite von 0 bis +5 Cent.
In Österreich ist das Angebot schlachtreifer Schweine seit Wochen nicht bedarfsdeckend. Kein Wunder, liegt man doch in den ersten 10 Wochen 6,2 % unter der Angebotsmenge zum vergleichbaren Vorjahreswert. Unfreundlich reagierten die Abnehmer an der Ö-Börse auf die Forderung von +5 Cent seitens der Anbieter. Unabhängig voneinander kommentieren Schlachtunternehmer die aktuell schwierige Lage folgendermaßen: „Einerseits muss wegen der Knappheit der Schweine im Einkauf der steigende Preis akzeptiert werden, während wir auf der Absatzseite permanent auf Unverständnis bei notwendigen Preiserhöhungen stoßen.“ Äußerst konfrontativ sollen sich in diesem Zusammenhang die Handelsketten verhalten. Das knappe, rasch vergriffene Angebot war letztlich ausschlaggebend für das Plus von 5 Cent.
Preise KW 12-13/’23 (Marktbericht vom 23. März 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,39 (+0,05)
Berechnungsbasis: EUR 2,29
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,86 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,76
Dr. Johann Schlederer