Nach Lambach, Altmünster und Hagenberg reiht sich nun Waizenkirchen ein als vierter Standort eines Agrarbildungszentrums (ABZ) in Oberösterreich. Als Baustart war bereits 2022 geplant gewesen, nachdem dieser verschoben werden musste, wird nun in der kommenden Woche der Bagger anrollen.
„Zeitgemäße Bildung braucht einen zeitgemäßen Standort“, sagt Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger. Mit dem Agrarbildungszentrum sollen die Ressourcen der Region an einem Standort gebündelt werden und dem starken Agrarland Oberösterreich eine entsprechende Ausbildung sicherstellen. Für Landeshauptmann Thomas Stelzer sei der Spatenstich in Waizenkirchen nicht nur ein sichtbares Zeichen des Neubeginns, sondern auch ein Sympbol dafür „dass wir mit den landwirtschaftlichen Fachschulen in die Zukunft gehe und uns zu ihnen bekennen.“ Diese seien schließlich ein Vorzeigebeispiel im Bildungsbereich.
2026/27: Erstes Schuljahr im neuen Agrarbildungszentrum
Vorgesehen ist, den Rohbau bis zum Herbst 2024 fertigzustellen, um dann im Frühjahr 2025 mit der Inneneinrichtung zu beginnen. Die Ferienzeit im Sommer 2026 soll zur Übersiedlung aus dem bestehenden in das neue Gebäude genutzt werden, anschließend wird die alte Schule abgerissen. Diese ist in den Jahren 1979 bis 1982 errichtet worden und platzt mittlerweile aus allen Nähten: Ursprünglich für vier Klassen ausgerichtet beherbergt sie aktuelle dank Adaptierungen und Containerlösungen sechs bis sieben Klassen plus Erwachsenenbildung und Vorbereitungslehrgänge zur Berufsreifeprüfung.
Ab dem Schuljahr 2026/27 wird das neue Agrarbildungszentrum in Waizenkirchen 350 Schülern einen der modernsten Ausbildungsplätze im landwirtschaftlichen Schulwesen bieten. Im angeschlossenen Schulinternat werden künftig 153 Schüler Platz finden. Das Gesamtprojektvolumen wird mit einer Summe von 41,3 Millionen Euro beziffert.
Durch den Zusammenschluss der bisherigen Standorte soll aufgrund zahlreicher Synergien das bisherige Angebot in Qualität und Effizienz deutlich übertroffen werden. Im ersten Jahrgang soll die fachrichtungsübergreifende Ausbildung im Vordergrund stehen. Ab dem zweiten Jahrgang kann in der Fachrichtung Landwirtschaft der Schwerpunkt Rinderhaltung und Grünland, Schweinehaltung und Ackerbau oder Feldgemüsebau gewählt werden. Letzteren gibt es sonst nirgendwo. In der Fachrichtung Ländliches Betriebs- und Haushaltsmanagement gibt es ebenfalls drei Schwerpunkte zur Auswahl: Gesundheit und Soziales, ECO-Design oder Ökowirtschaft und Design.
Investition in die Zukunft des Landes Oberösterreich
Das erfolgreiche Schulmodell „LandWirtschaft“, bei dem in mehr als 100 gewerblichen Berufen das erste Lehrjahr angerechnet wird, wird in allen angebotenen Schwerpunkten integriert. Zudem wird das Bildungsangebot durch die Möglichkeit, drei Abendschulklassen zu führen, aufgewertet. „Wer in die landwirtschaftliche Schulausbildung investiert, investiert in Versorgungssicherheit, Umweltschutz mit Hausverstand und letztendlich in die Zukunft Oberösterreichs“, so Langer-Weninger.
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- Spatenstichfeier in Waizenkirchen: Land OÖ/Mayr