Es fehlen tausende Arbeitskräfte in der Landwirtschaft – aufgrund der Corona-Krise und geänderter Reisebestimmungen. Alleine in der Gemüse-, Obst- und Fleischproduktion würden laut Landwirtschaftsministerium in den nächsten Monaten ein Bedarf von bis zu 14.000 Arbeitskräften enstehen. Damit die Lebensmittelversorgung sichergestellt werden kann, sollen nun Arbeitskräfte umverteilt werden.
Zu diesem Zweck haben Ministerium, Landwirtschaftskammer, Wirtschaftskammer und Maschinenring bereits vor drei Wochen die Vermittlungsplattform www.dielebensmittelhelfer.at ins Leben gerufen. Hier folgt ein kurzes Update, zur aktuellen Entwicklung.
Der Ansturm an freiwilligen Helfern ist bislang enorm. Rund 1.000 Arbeitskräfte befinden sich bereits in der Vermittlung. Dabei kommt es aber stark auf die Qualifikationen der Arbeitskräfte an. Der Fokus wird deshalb nun auf folgende fünf Kriterien gelegt:
- Zeit: Die Betriebe brauchen überwiegend Vollzeit- oder Teilzeitarbeitskräfte. (40 % der Arbeitskräfte haben angegeben, dass sie mehr als 30 Stunden in der Woche arbeiten wollen)
- Qualifikationen oder Grunderfahrung: Personen mit Erfahrung in der Landwirtschaft oder in der Lebensmittelverarbeitung. (20 % haben angegeben, dass sie Wissen oder Erfahrungen haben)
- Körperliche Belastbarkeit: Arbeit auf einem landwirtschaftlichen Betrieb ist harte Arbeit.
- Örtliche Nähe zum Bedarf: Personen sollten in der Nähe des Betriebs wohnen. (Der höchste Bedarf an Arbeitskräften besteht zurzeit in Ober-, Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten und Tirol)
- Verlässlichkeit und Teamfähigkeit: Der Lebensmittelhelfer ist Bestandteil eines Teams, das unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben arbeitet. Dieses funktioniert nur, wenn alle Beteiligten zusammenarbeiten.
Der Bedarf der landwirtschaftlichen Betriebe ist enorm: Aktuell suchen rund 420 Betriebe auf der Plattform nach rund 3.500 Helfern. 40 % der Betriebe brauchen bereits in den nächsten Wochen helfende Hände. 60 % benötigen erst in den kommenden Monaten Unterstützung, da die Ernte und Pflege vieler Kulturen erst in einigen Wochen beginnt (siehe Kalender).
BMLRT Lebensmittelhelfer Kalender
Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger betonte: „Wir handeln zeitgerecht, noch bevor die Engpässe bei Arbeitskräften zu groß werden. Jetzt vermitteln wir mit Hochdruck und sehr gezielt die Arbeitskräfte zu den Betrieben, die bedarf gemeldet haben.“
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- Salat Ernten 58 ID90565: Agrarfoto.com