Den Londoner Analysten zufolge übertrifft das Ertragsniveau damit den Rekordwert des Vorjahres um 1,4 Mio. Tonnen, wie Agra-Europe schreibt. Zum zweiten Mal in Folge dürfte die eingefahrene Ölsaatmenge jedoch nicht reichen, um den globalen Bedarf zu decken. Diesen beziffert das IGC mit 56,7 Mio Tonnen, gut 0,6 Mio. Tonnen mehr als zuletzt. Für die kriegsgebeutelte Ukraine, dem wichtigsten Lieferanten von Sonnenblumenkernen für den Weltmarkt, wird mit einem Ernteplus gegenüber dem Vorjahr von 1,3 Mio. Tonnen gerechnet. Gut 15 Mio. Tonnen sollen dem Getreiderat zufolge eingefahren werden. Zurückzuführen sei das auf eine Ausweitung der Anbaufläche und Ertragssteigerungen durch günstige Witterung. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass ein großer Anteil der Erzeugung auf zurzeit „unkontrollierte Regionen“, also massiv umkämpfte Gebiete, entfalle. Entsprechend hoch schätzt man in London die Unsicherheit der Prognose ein.
Plus 200.000 Tonnen in der EU
In Russland erwartet der IGC für die laufende Ernte Erträge auf dem Vorjahresniveau von 16,4 Mio. Tonnen. Optimistischer ist man, was die EU-Erzeugung anbelangt. Plus 200.000 Tonnen und insgesamt knapp 11 Mio. Tonnen Sonnenblumensaat soll die Union heuer erzeugen. Die bessere Versorgungslage in Europa werde gemäß der jüngsten Einschätzung aus London allerdings das Welthandelsvolumen verringern. 12 Prozent weniger – 3,7 Mio. Tonnen insgesamt – sollen in der laufenden Saison lediglich vermarktet werden.
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- Sonnenblumenernte: agrarfoto.com