Das rundum erneuerte Pflanzenschutzgesetz soll künftig den Schutz vor Einschleppung und Ausbreitung neuer Quarantäneschädlinge (etwa dem Asiatischen Laubholzbockkäfer) klar regeln und die Bekämpfung bereits vorhandener Pflanzenschädlinge erleichtern. „Diese gezielte Verbesserung wird sicherstellen, dass wir weiterhin gut gerüstet sind, um phytosanitären Bedrohungen zu begegnen“, teilte der belgische Landwirtschaftsminister David Clarinval, in seiner gegenwärtigen Funktion als Vorsitz im Rat für Landwirtschaft, per Aussendung mit. Parlament und Rat konnten sich in den Trilog Verhandlungen auf die Einrichtung einer „Taskforce für Pflanzengesundheit“ einigen. Deren Mitglieder sollen künftig auf Empfehlung der Mitgliedsstaaten von der EU-Kommission bestellt werden und den nationalen Regierungen bei der Eindämmung von Krankheitserregern im Pflanzenbau unter die Arme greifen. Auch eine Hilfeleistung für an die EU grenzende Drittstaaten wäre aus Sicht des Parlaments denkbar. Die Idee für die Expertenrunde stammt vom Landwirtschaftsausschuss des Europäischen Parlaments, schreibt die Nachrichtenplattform Euractiv. Geht es nach den Vorstellungen der Brüsseler Parlamentarier, soll sich das Gremium aus Fachleuten „verschiedener Spezialgebiete“ im Bereich Pflanzenschutz zusammensetzen.
Digitaler Pflanzenpass kommt
Nachdem Landwirtschaftsverbände und Parlamentarier aus allen Teilen der EU-27 im Vorjahr mit Nachdruck eine Vereinfachung des Pflanzenschutzregelwerks forderten, hatte die Kommission den nun diskutierten Entwurf im Oktober vorgelegt. Nebst der „Taskforce“ sieht die neue Verordnung auch Vereinfachungen bei den Meldepflichten samt verstärkter Digitalisierung vor. Beim Handel mit bestimmten (Nutz-)Pflanzen soll es außerdem Erleichterungen geben. Konkret will man statt des physischen Pflanzenpasses auch eine digitale Alternative anbieten, wie Agra Europe berichtet.
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