Junge Menschen für die Berufswahl Landwirt begeistern und zur Hofübernahme motivieren, das ist das Ziel, das Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig mit dem neuen Schwerpunkt „Hofübernahme im Fokus – die Zukunft unserer Landwirtschaft“ anstrebt. Gemeinsam mit der Bundesleiterin der Landjungend Österreich, Valentina Gutkas, und mit der Staatssekretärin für Jugend und Zivildienst, Claudia Plakolm, hat der Minister am Donnerstag, 18. April 2024, die Initiative am Prentlhof von Markus und Katharina Sandbichler in Wien-Unterlaa vorgestellt.
Mit gelungenen Beispielen Mut machen
„Wir wollen den Generationenwechsel auf Österreichs Höfen zu erleichtern und das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen bei der Hofübernahme schärfen“, bekundete Minister Totschnig. Dazu solle „Hofübernahme im Fokus“ Unterstützungsangebote sowie Bildungsmöglichkeiten aufzeigen und mit gelungenen Hofübernahme-Beispielen Mut machen.
Inhaltliches Herzstück sei deshalb eine Internetseite im Verbund von www.landwirtschaft.at, die kompakt und verständlich zum Thema informiert. Dabei verleihen vier Junglandwirte der Initiative ein authentisches Gesicht. Mit dabei sind drei Farmfluencer und ein junges Paar, welches über den Verein Perspektive Landwirtschaft einen Hof außerfamiliär übernommen hat.
Generationenwechsel in der Landwirtschaft
Notwendig sei die Initiative laut Minister Totschnig, weil die geburtenstarken Jahrgänge zunehmend das Pensionsalter erreichen. Dies sei für die Landwirtschaft besonders brisant. Totschnig: „Wird eine Stalltüre einmal geschlossen, bleibt sie dies in der Regel für immer.“ Auch wenn es um Österreichs junge Landwirtschaft – etwa was die Altersstruktur betrifft – im EU-Vergleich gut bestellt sei, müssen heute die richtigen Weichen für morgen gestellt werden. Rund ein Drittel der Betriebsführerinnen und Betriebsführer sei älter als 55 Jahre. In den nächsten Jahren entscheide sich also, ob diese Betriebe weitergeführt werden oder nicht, so der Minister.
Landjugend-Schwerpunktthema „Next Generation“
Auch die Österreichische Landjugend unter Bundesleiterin Valentina Gutkas will Zuversicht und Entschlossenheit stärkten, damit die heimischen Bauernhöfe in die nächste Generation gehen – auf englisch „Next Generation“. Mit dem gleichnamigen Schwerpunktthema verdeutliche die Landjugend, dass junge Menschen bereit seien, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft zu gestalten. Die bevorstehende Übernahme von Höfen bedeute für Alt und Jung einen neuen Lebensabschnitt, der Mut und Unterstützung erfordere, so Gutkas. Deshalb fördere die Landjugendorganisation mit einem vielfältigen Bildungsangebot die agrarischen Kompetenzen ihrer Mitglieder. Im vergangenen Jahr seien in der Landjugend rund 150.000 Bildungsstunden absolviert worden.
Weniger Zettelwirtschaft, mehr Landwirtschaft
Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm unterstrich die Bedeutung der Digitalisierung für die künftige, erfolgreiche Betriebsführung. Ihr Anspruch sei es, durch Digitalisierung die Betriebskosten der Landwirte zu senken und auch die Bürozeiten. Unter dem Schlagwort „Weniger Zettelwirtschaft, mehr Landwirtschaft“ müsse Digitalisierung schlussendlich auch Erleichterungen in der Bürokratie bringen, indem sie die Prozesse in der Verwaltung schneller und einfacher machen. Motivierte, engagierte und innovative Junglandwirte seien ein Garant für unsere künftige Versorgungssicherheit mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln, sie seien weiters auch Taktgeber für das Leben im ländlichen Raum und vor allem wichtige Innovationstreiber in der Landwirtschaft.
Unterstützung bei Berufseinstieg und Investitionen
Laut Minister Norbert Totschnig sei es gelungen, mit dem im vergangenen Herbst vorgestellten Impulsprogramm im Gesamtumfang von 360 Millionen Euro auch einzelne Maßnahmen für Hofübernehmer besser zu dotieren. Diese lauten zusammengefasst nun wie folgt:
• Junglandwirte bekommen eine zusätzliche Unterstützung von rd. 66 Euro/ha für die ersten 40 ha,
• Mit der Niederlassungsprämie mit Zuschlägen bis zu max. 15.000 Euro unterstütze man eine wirtschaftlich ausgerichtete Betriebsübernahme und schaffe Anreize für die Ausbildung.
• Da gerade Hofübernehmer vor hohen Investitionen stehen, erhalten diese bei vielen Vorhaben eine um 5 % erhöhte Investitionsförderung. So profitieren sie auch besonders von den im Impulsprogramm angehobenen anrechenbaren Gesamtkosten bei Investitionen.
• Auch praxisnahe Weiterbildungs- und Beratungsangebote unterstützen den betrieblichen Erfolg junger Hofübernehmer.
• Da der digitale Wandel nicht nur Investitionen in neue Technologien, sondern auch den Ausbau und die Weiterentwicklung neuer Kompetenzen erfordere, unterstützte man Junglandwirte mit dem digitalen Aktionsplan „Smart Farming“.
https://www.landwirtschaft.at/hofuebernahme/
- Bildquellen -
- 240418 01w Hofuebernahme Gruppe: BZ/Maad