Tiroler Almrind zeigt gelebte Kreislaufwirtschaft

Von Agrarmarketing über Gastronomen bis hin zu Rinderzucht- und Bauernvertretern braucht es viele Zahnräder für eine funktionierende regionale Initiative.

Vor der Wertschöpfung müsse die Wertschätzung kommen, erklärt Jakob Prantl von der Gampe Thaya. Gemeinsam mit Vertretern der Agrarmarketing Tirol, Rinderzucht Tirol, Ötztal Tourismus und Bezirksbauernobmann Andreas Gstrein hat sich Prantl als einer der Initiatoren vergangene Woche im Bergres-taurant Sonnblick in Hochsölden eingefunden. Anlass war die Vorstellung des Tiroler Almrinds und der Riml-Betriebe als Musterbeispiel für gelebte Regionalität. 

Dass guter Wille und Kooperation die Grundlage der regionalen Kreislaufwirtschaft sind, zeigte sich nach Erzählungen von Florian Wedde, Geschäftsführer der Martin Riml GmbH. Erst im zweiten Anlauf habe man durch den engagierten Küchenchef ein zufriedenstellendes System zur Nutzung „from nose to tail“ etablieren können. Heute beziehen die zwei Riml-Hotels und sechs -Restaurants rund 60 ganze Almrinder in der Wintersaison. 

Die Mehrkosten blieben nicht am Gastronomen hängen, sondern würden an den Gast weitergegeben, sieht sich Wedde als Zwischenvermittler. Und der Gast sei bei authentischen und qualitativ hochwertigen Speisen auch bereit, etwas mehr zu bezahlen. Das Bekenntnis hin zu Regionalität schließt auch Mitbewerber nicht aus. Wedde bietet interessierten Gastronomen und Hotelliers einen Blick in die Praxis des regionalen Kreislaufes der Riml-Betriebe an. „Tourismus kann ohne die Landwirtschaft nicht funktionieren. Daher braucht es eine enge Zusammenarbeit“, betonte er.

Diesselbe Meinung vertritt auch der Imster Bezirksbauernobmann Andreas Gstrein: „Die gelebte Geschichte vom Rind, das in Tirol geboren, auf der Grünlandweide und der Alm aufgezogen, regional geschlachtet und verarbeitet wird, veranschaulicht Einheimischen und Gästen den Mehrwert der Landwirtschaft.“

Michael Wurzrainer, Geschäftsführer der Rinderzucht Tirol, freut sich über die fairen Preise für die bäuerlichen Produzenten. Rund 1.200 Ochsen und Kalbinnen werden über das „Tiroler Almrind“-Programm der Agrarmarketing Tirol vermarktet, man wachse jedoch seit dem Startschuss vor fünf Jahren stetig weiter. Da der Trend in der Landwirtschaft in Richtung Fleischproduktion gehe und Rindfleisch immer mehr außer Haus verzehrt werde, berge die Zusammenarbeit mit der Gastronomie großes Potenzial.

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  • IMG 2578: Bauernzeitung
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AUTORRed. HP
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