Die Rapsnotierung an der Euronext ging konnte Mitte März ihre Abwärtsbewegung stoppen und trat dann im weiteren Monatsverlauf auf der Stelle. Seit Anfang April verbucht der Raps eine leicht freundliche Tendenz. Damit notiert der Fronttermin Mai derzeit mit 350,00 Euro/t um knapp vier Euro höher als vor vier Wochen. Der neuerntige Termin August konnte sechs Euro zulegen auf 350,25 Euro/t.
Das französische Analystenhaus Tallage reduzierte in seinem Stratégie Grains Ölsaatenreport die EU-Rapsernte 2018 von zuvor 22,66 Mio. t auf nunmehr 22,54 Mio. t aufgrund einer Reduzierung des Ertrags von 3,38 t/ha auf 3,36 t/ha. Die Anbaufläche wurde auf unverändert 6,71 Mio. ha veranschlagt. Damit verbleibt ein Plus zur Vorjahresernte in Höhe von 2,5 % resp. 0,55 Mio. t.
EU erwartet eine leicht größere Rapsernte
Die EU-Kommission taxiert die EU-Ölsaatenproduktion in ihrem diesjährigen „Short Term Outlook“ auf 35,0 Mio. t. Davon entfallen 22,3 Mio. t auf Rapssaat, ein Plus von 2,1 % gegenüber dem Vorjahr respektive von 3,4 % gegenüber dem Durchschnitt der letzten fünf Jahre. Die Sonnenblumenproduktion in 2018/19 verfehlt mit 9,9 Mio. t die Vorjahresernte um 4,4 %, übertrifft jedoch den Fünf-Jahres- Durchschnitt um 8,5 %.
Für die EU-Rapsernte 2018 erwartet die Prognoseeinheit der EU-Kommission in ihrem MARS-Bulletin März tendenziell einen durchschnittlichen Hektarertrag von 3,28 t/ha. Dieser liegt damit um 0,8 % über dem Vorjahreswert (3,25 t/ha) verfehlt jedoch den Mittelwert der letzten fünf Jahre knapp um 0,2 %.
Die Mahlweizennotierungen an der Euronext verbuchten über den März hinweg im Prinzip nur geringe Veränderungen, abgesehen von einem zeitlich begrenzten Hüpfer zur Monatsmitte. Parallel zum Raps konnte auch der Weizen seit Anfang April eine Belebung und eine freundlichere Tendenz verzeichnen. In der Summe legte der Fronttermin Mai im Monatsabstand um knapp fünf Euro zu auf 168,00 Euro/t. Der erste neuerntige Kontrakt September konnte lediglich gut zwei Euro gewinnen auf 171,50 Euro/t.
Weichweizenernte etwa gleich wie 2017
Die EU-Kommission veranschlagte in ihrem aktuellen „Short Term Outlook“ die EU-Weichweizenernte auf brutto 142,1 Mio. t (Vorjahr: 142,7 Mio. t), wobei bei einer unveränderten Anbaufläche von knapp 23,0 Mio. ha der Ertrag von zuvor 6,1 t/ha auf 6,2 t/ha angehoben wurde (Vorjahr: 6,1 t/ha). Die verwertbare Produktion blieb unverändert bei 141,0 Mio. t.
Das französische Analystenhaus Tallage reduzierte in seinem Stratégie Grains Getreidereport Mitte März die EU-Weichweizenernte um 0,6 Mio. t auf 141,6 Mio. t (Vorjahr: 142,0 Mio. t). Während die Erzeugung in Frankreich um 0,33 Mio. t auf 37,4 Mio. t (Vorjahr: 36,5 Mio. t) und in Schweden um 0,28 Mio. t auf 10,8 Mio. t (Vorjahr: 11,6 Mio. t) zurückgestuft wurde, erfolgte für Rumänien eine Aufwärtskorrektur um 0,31 Mio. t auf 7,9 Mio. t (Vorjahr: 8,5 Mio. t). Die Importprognose der EU-28 wurde um 0,3 Mio. t auf 3,6 Mio. t (Vorjahr: 3,5 Mio. t) nach oben korrigiert. Auf der Verbrauchsseite erfolgte eine Herabstufung des Binnenverbrauches um 0,4 Mio. t auf 121,4 Mio. t (Vorjahr: 122,8 Mio. t), jedoch eine Anhebung der Exporte um 0,5 Mio. t auf 24,6 Mio. t , wobei vor allem für das Baltikum und Rumänien höher Exportchancen erwartet werden. Laut Angaben der EU-Kommission beliefen sich die Weichweizenexporte der EU-28 in der letzten Märzwoche auf 127.000 t und addieren sich damit nach knapp neun Monaten der laufenden Kampagne auf 14,27 Mio. t, ein Minus von 23 % gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum (18,59 Mio. t).
Maisnotierung seit Jänner im Aufwärtstrend
Im Gegensatz zum Weizen zeigt die Tendenz bei den Maisnotierungen an der Euronext bereits seit Ende Jänner bergauf. Abgesehen von einer Korrektur Mitte März um drei Euro ging es auch in den zurückliegenden vier Wochen weiter aufwärts. Damit notiert der Fronttermin Juni mit aktuell 168,00 Euro/t um 4,50 Euro über dem Vergleichswert. Die neue Ernte (November) kann im gleichen Betrachtungszeitraum nur 0,50 Euro zulegen auf 168,75 Euro/t.
Die EU-Kommission erhöhte aufgrund der bisher dokumentierten Maisimporte der EU-28 (Stand 20. März: 12,3 Mio. t; plus 52 % zum Vorjahr) das Importziel in der Bilanz 2017/18 um 0,5 Mio. t auf 15,0 Mio. t und erhöhte damit im gleichen Umfang den Endbestand auf 21,7 Mio. t (Vorjahr: 17,4 Mio. t). Die Ernteprognose für 2018 liegt unverändert zum Vormonat bei 63,9 Mio. t (Vorjahr: 65,2 Mio. t).
In seiner Maisbilanz 2018/19 korrigierte Stratégie Grains die Produktion um 0,5 Mio. t auf 60,5 Mio. t nach oben (Vorjahr: 59,9 Mio. t). Die Importe wurde dagegen kräftig gekürzt von zuvor 16,8 Mio. t auf nunmehr 16,1 Mio. t, womit diese jedoch immer noch um 0,8 Mio. t höher ausfallen werden als in der laufenden Kampagne.
- Bildquellen -
- 1815 Raps Web: www.ks-agrar.de
- 1815 Weizen Web: www.ks-agrar.de
- 1815 Mais Web: www.ks-agrar.de