Waldfläche in Kematen als Leitprojekt für Biodiversität
Dort zeigt Waldbesitzer Matthias Mayr, wie durch die Pflanzung von klimafitten und standortgerechten Baumarten wie Eiche, Linde, Ahorn oder Vogelkirsche und einem entsprechenden Anteil an Totholz der Wald bunter, artenreicher und damit auch widerstandsfähiger wird. Auf einer Waldfläche von rund 7.000 m2in unmittelbarer Dorfnähe hat Matthias Mayr eine Vielzahl von Maßnahmen zur Stärkung der biologischen Vielfalt durchgeführt. „Ich bin vor zehn Jahren in die Landwirtschaft eingestiegen und habe wahrgenommen, wie in dieser kurzen Zeit die Wetterextreme zugenommen haben und sich das Klima verändert. Daraus entstand das Anliegen, etwas zu tun. In Zusammenarbeit mit der Landesforstdirektion ist dann dieses Projekt entstanden“, schildert Mayr seine Motivation, auf Biodiversität im Wald zu setzen.
Im Rahmen des Programms „Klimafitter Bergwald“ wurden knapp 250 Stück Mischbaumarten auf der Fläche gepflanzt. Forstschutztechnisch unbedenkliches Totholz, also abgestorbene oder gefällte Bäume, verbleibt im Wald und bietet einer Vielzahl von Lebewesen neuen Lebensraum. Entlang des Spazierwegs gibt es nunmehr eine sogenannte Ökosäule als stehendes Totholz. Durch das Entfernen der Baumkrone besteht keine Gefahr durch herunterfallende Äste.
Schutz und Artenvielfalt durch Waldnutzung
Mit acht Millionen Euro wurde der Umbau unserer Wälder hin zu einem artenreichen und klimafitten Bergwald in den vergangenen fünf Jahren in Tirol gefördert. Über vier Millionen standortgerechte Bäume wurden bereits gepflanzt. „Wir setzten in Tirol auf Anreize, Beratung und Service, nicht auf Zwang und nehmen die Waldbesitzerinnen und -besitzer mit. Wir brauchen eine aktive Waldbewirtschaftung, damit unsere Wälder nicht nur artenreich sind, sondern auch in Zukunft ihre Schutzfunktion erfüllen können“, erklärt LHStv Geisler. Denn eine generelle Außer-Nutzung-Stellung der Wälder hätte jedenfalls negative Folgen – auch für die Artenvielfalt.
Leitlinie mit Maßnahmen zur Stärkung der Biodiversität
Tirol forciert deshalb ein Modell, das die Nutzung der Wälder und die Stärkung des Artenreichtums unter einen Hut bringt. „Wir haben neun praxisnahe Maßnahmenvorschläge erarbeitet und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der Umweltabteilung, dem Waldverband sowie weiteren Stakeholdern eine Biodiversitätsleitlinie erstellt“, führt Kurt Ziegner, Vorstand der Abteilung Forstplanung aus.
Totholz – kleine Maßnahme mit großer Wirkung
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- Mayr Geisler Ziegner 0236: Land Tirol