Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe ist stabil

Feldbegehung in Kauns

Mitte April ist die Frist für die Antragseingabe des „Mehrfachantrages 2024“ abgelaufen. Heuer haben 1.388 Betriebe einen Antrag für die Leistungsabgeltungen für die Flächenbewirtschaftung eingebracht.  „Die Zahl der Anträge bzw. die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe bleibt damit, trotz der schwierigen Lage, stabil“, zeigt sich Landecks Bezirksbauernobmann ÖR Elmar Monz zufrieden. Die Antragsabwicklung läuft mittlerweile fast zur Gänze online ab. Die Antragsteller unterschreiben digital, das heißt, mit Handysignatur oder ID Austria.

Die Antragszahl und das Ausmaß der beantragten Flächen bleibt im Bezirk Landeck stabil – aber beim Blick auf die Tierzahlen gibt es Bereiche, die durchaus Sorge bereiten: Während es im Vergleichszeitraum von fünf Jahren bei den Tierkategorien Pferde, Ziegen, Geflügel und Schweine Zuwächse gab, verzeichnete man besonders starke Rückgänge bei den Schafen und leichte Rückgänge bei den Rindern. Die Anzahl der Schafe ging von 7.179 Stück im Jahr 2018 auf 6.184 Stück im Jahr 2023 – d. h. im kurzen Zeitraum von fünf Jahren – um knapp tausend Tiere zurück. Die sehr große Bedrohungslage durch die Raubtiere Wolf und Bär hinterlässt damit bereits jetzt unwiederbringliche Spuren.

Die Anzahl der Rinder ist in den vergangenen fünf Jahren nur leicht zurückgegangen, von 9.663 Stück im Jahr 2018 auf 9.510 Stück im Jahr 2023. Allerdings ist der Rückgang ausschließlich bei den Milchkühen passiert, von 2.691 Milchkühen im Jahr 2018 auf 2.596 Milchkühen im Jahr 2023. Damit fehlen knapp 100 Milchkühe für die Alpung auf den Senn-almen.

Der Blick auf diese Zahlen zeigt die Besonderheit des Bezirks Landeck wieder deutlich auf. Mit 5,5 Hektar bewirtschafteter Fläche pro Betrieb und 4,5 Kühen pro Betrieb gibt es nirgendwo anders in Österreich kleinere Strukturen. Dazu kommt noch, dass sich drei Viertel der Flächen und Betriebe in extremster Lage befinden. Gleichzeitig sind die Landecker Betriebe Spitzenreiter was den Anteil an ökologisch wertvollen Extensivwiesen anbelangt. Das gesamte Grünland ist Ökogrünland und wird maximal dreimal gemäht. Davon ausgenommen sind Feldfutterwiesen, die im Rahmen der Fruchtfolge auf Ackerflächen genutzt werden.

Für die ÖPUL Maßnahme „Einschränkung ertragssteigernder Betriebsmittel“ gab es in den vergangenen Wochen auch einen Weiterbildungsschwerpunkt. Bei acht Feldbegehungen verteilt über den ganzen Bezirk haben insgesamt 500 Bäuerinnen und Bauern teilgenommen. Die große Teilnahme an den Weiterbildungen aber insbesondere auch die sehr große Teilnahme und die züchterischen Erfolge an den Tierschauen auf Gebiets-, Bezirks- und auf Landesebene bis hin zur Europaschau vom heurigen Frühjahr zeugen von einer guten Stimmung.

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AUTORPeter Frank
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