Kommentar von Peter Raggl,
Bauernbund-Direktor, Tirol
Fast nahtlos ging die Pandemie in die Ukrainekrise über. Die damit einhergehende Inflation führt jetzt zu einem neuerlichen Umdenken. Immer häufiger wird nicht mehr zum regionalen, sondern zum billigsten Produkt gegriffen. Während Biobauern auf ihren hochwertigen Erzeugnissen sprichwörtlich sitzen bleiben, boomen Eigenmarken diverser Handelsketten.
Bei allem Verständnis dafür, dass bei gegebener Inflation in vielen Haushalten der Gürtel enger geschnallt werden muss, wage ich dennoch die Frage in den Raum zu stellen, ob wirklich zuerst beim Lebensmitteleinkauf gespart werden muss.
Vielleicht lohnt es sich, die Prioritäten in unserem Alltag einmal genauer anzuschauen. Das Premiumhandy, die Sonderausstattung beim Auto oder Kurzurlaub über die Feiertage wird wichtiger eingeschätzt als ein regionaler Einkauf.
Wir leben in einer Konsumwelt, in der die Gewichtung für gesunde, regionale, klimaschonende Lebensmittel scheinbar sehr schnell ins Hintertreffen gerät.