Die Trendwende am zuletzt stark unter Druck stehenden Schweinemarkt ist geschafft. Quer durch die EU sind letzte Restbestände von Überhängen abgebaut und das frische Angebot liegt aktuell unter 100 Prozent (%). Der zweittiefste Jännerpreis der letzten sieben Jahre (nur Anfang 2016 lag die Talsohle des Jännerlochs ca. 5 Cent tiefer) war wohl maßgeblich, dass die Fleischbranche motivierter an die Beschaffung des günstigen Rohstoffes heranging. Dies gilt für alle Absatzrichtungen am Binnenmarkt und beim Drittlandexport. Folge dessen konnte die Leitwährung für den Binnenmarkt, die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften in Deutschland, ein Plus von 3 Cent verzeichnen. Da in den übrigen Mitgliedsstaaten ähnliche Marktverhältnisse bekundet werden, dürfte sich die Preiskurve EU-weit zumindest tendenziell aufwärtsrichten.
Auch in Österreich ist die Versorgung am Lebendmarkt binnen 14 Tagen von „Über“ auf „Unter“ gekippt. Im Vergleich zum Wochendurchschnitt im Jänner fehlen plötzlich für die erste Februarwoche ca. 10 %. Mag sein, dass der eine oder andere Prozentpunkt der Spekulation auf bessere Preise geschuldet ist, was aber in Anbetracht des tiefen Preisniveaus durchaus verständlich ist. Vor diesem Hintergrund wurde auch an der heimischen Schweinebörse ein Plus von 3 Cent notiert. Damit zeigt die Preiskurve erstmals nach
40 Wochen Seitwärts- bzw. Abwärtsbewegung wieder in positive Richtung.
Preise KW 05/06 (Marktbericht vom 1. Februar 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,33 Euro (+ 0,03)
Berechnungsbasis: 1,23 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,20 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,10 Euro
Johann Schlederer; VLV