Bis auf die Tatsache stabiler Notierungen gibt es quer durch die EU nichts wirklich Positives zu berichten. Allerdings ist das Preisniveau aus Erzeugersicht miserabel. Corona und die gesellschaftspolitischen Folgen haben das erwartete Weihnachtsgeschäft inzwischen neutralisiert. So bleibt es bei reichlich versorgten Lebendmärkten und diversen Schwierigkeiten beim Fleischabsatz. Der Versuch in Deutschland (+/- 0,00) das leichte Lebenszeichen am Fleischmarkt in eine Verbesserung des Erzeugerpreises umzuwandeln scheiterte abermals.
In Österreich fließen schlachtreife Schweine regional unterschiedlich ab. Während in der Steiermark kaum Überhänge bestehen, muss in OÖ und NÖ der Schlachttermin in vielen Fällen um mehrere Tage nach hinten verschoben werden. Der Feiertag am 8. Dezember kommt so gesehen zur Unzeit. Im Fleischhandel macht sich der weitgehende Ausfall der Gastronomie und Hotellerie besonders bei den Edelteilen wie Karree, Filet und Schinken bemerkbar. Diese Warengruppe lässt sich üblicherweise um diese Zeit mit spürbaren Aufschlägen vermarkten.
Exportorientierte Schlachtbetriebe beklagen das internationale Dumpingangebot auf allen Geschäftsebenen. Die Fleischbranche hofft, dass in nächster Zeit der Personalengpass zu Ende geht, wodurch das Weihnachtsgeschäft doch noch einmal etwas an Fahrt aufnehmen könnte. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse der Preis auf unverändertem Vorwochenniveau fixiert.
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 1,45 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,35
Zuchten–Notierungspreis: EUR 0,90 (=)
Berechnungsbasis: EUR 0,80
Dr. Johann Schlederer