Seit Mitte Oktober zeigt sich der EU-Schweinemarkt anhaltend preisstabil. Angebot und Nachfrage sind ausgewogen und stabil, das Gleichgewicht bleibt sehr wahrscheinlich bis zum Jahresende aufrecht. Quer durch die EU berichten die Marktanalysten von einem flüssigen Warenstrom entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Auch die in den zurückliegenden Wochen noch schwächelnden Notierungen in Südeuropa haben Halt gefunden. In Deutschland (+/-0) öffnen am bevorstehenden Wochenende die Weihnachtsmärkte, an denen traditionell größere Mengen an Schweinefleischprodukten umgesetzt werden.
In Österreich fließt das jüngst angestiegene Schlachtschweineangebot gänzlich und flott ab. Quer durch die Branche – von der kleinen, noch selber schlachtenden Metzgerei bis zum Großschlachtunternehmen sind die Schlachthaken ausgelastet wie schon seit zehn Monaten nicht mehr. Der erste Adventsonntag ist hierzulande der traditionelle Bratwürstelsonntag, welcher der Nachfrage nach dem Rohstoff Schweinefleisch Impulse verleiht.
Die Schlacht- und Zerlegebranche versucht zurzeit die jetzt gefragteren Edelteile wie Karree und Filet mit Preisaufschlägen Richtung Fleischindustrie und Lebensmittelhandel weiterzugeben. Der laut Marktanalyse RollAMA wieder etwas gestiegene Schweinefleischkonsum dürfte dabei hilfreich sein.
Vor diesem Hintergrund waren die an der Ö-Börse angebotenen schlachtreifen Tiere vollständig zu disponieren. Im europäischen Einklang bleibt die Ö-Börse-Notierung unverändert.
Preise KW 47-48/’23 (Marktbericht vom 23. November 2023):
Mastschweine-Notierungspreis: EUR 2,17 (=)
Berechnungsbasis: EUR 2,07
Zuchten-Notierungspreis: EUR 1,64 (=)
Berechnungsbasis: EUR 1,57
Dr. Johann Schlederer