Schweinemarkt KW 37-38/’22: Angebot drucklos, Fleischabsatz lustlos

Keine substanziellen Veränderungen im Vergleich zu den Vorwochen gibt es vom Lebend- als auch Fleischmarkt zu vermelden. Quer durch die EU liegen in den Mitgliedsstaaten die Angebote schlachtreifer Schweine zwischen 5 und 10 % unter Vorjahresniveau. Absatzseitig ist allerorts das geänderte Kaufverhalten durch die hohe Inflation spürbar. Insbesondere bei höherpreisigeren Teilstücken werden Absatzrückgänge bis zu 20 % sichtbar. Vor diesem Hintergrund zeichnet sich eine allgemeine Einschätzung ab, wonach der Preisplafond für heuer erreicht sein könnte. Auf Basis dieser Einschätzung dürfte auch das unveränderte Ergebnis des deutschen Preismodells entstanden sein, wenngleich man zu Wochenbeginn noch von weiterer Luft nach oben ausgegangen war. Ziemlich einheitlich schreiben auch die Notierungen in den übrigen EU-Ländern ihre Notierungen seitwärts.

In Österreich ist seit April diesen Jahres der Schweinemarkt wöchentlich vollständig geräumt. Während in den Sommermonaten der „Kampf um das letzte Schwein“ durchaus heftig gefochten wurde, hat sich die Lage inzwischen etwas beruhigt. Ein leicht steigendes Angebot bei gleichzeitig steigendem Schlachtgewicht ermöglicht aktuell eine zufriedenstellende Marktbeschickung. Die Fleischbranche plagt sich beim Umsetzen der gestiegenen Rohstoffpreise, wenngleich die Sorge um bis zu 10-fach gestiegene Gas- oder Stromkosten die Stimmungslage auf der roten Seite am stärksten belastet. Mitunter auch deshalb bekundete die Abnehmerseite schon im Vorfeld der Ö-Börse gegen den Plan weiterer Preissteigerungen entschieden aufzutreten. Die Balance zwischen Angebot und Nachfrage ergab letztlich auch eine klare Fixierung auf Vorwochenniveau.

Preise KW 37-38/’22 (Marktbericht vom 15. September 2022):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,19 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,09

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,40 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,30

Dr. Johann Schlederer

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AUTORRed. CW
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