Nicht mehr ganz so zügig wie in den vergangenen Wochen zeigt sich der Fleischmarkt quer durch die EU. Der Fleischabsatz am Binnenmarkt läuft immer gegen Monatsende etwas ruhiger und die super heißen Tage der letzten zwei Wochen haben dem ganz großen Appetit auch eher geschadet. Auch der Zug im Export nach Asien hat spürbar nachgelassen. Dumpingpreise aus den USA haben beispielsweise in China das Preisgefüge erheblich nach unten gedrückt. So gesehen passt sich der aktuelle Bedarf der Schlachtbranche an das nach wie vor im Vergleich zum Vorjahr klar unterdurchschnittliche Angebot an. In Deutschland (+/- 0,00) bestätigen die Ergebnisse der jüngsten Schweinezählung (Bestandabbau um 1 %), dass die schlechte Ertragslage von 2014 bis 2016 den Markt nachhaltig beeinflusst haben, was in preislicher Hinsicht uneingeschränkt positiv gesehen werden kann.
In Österreich liegen Angebot und Nachfrage gleichauf. Nachgemeldete Partien werden aber nahezu von jedem Schlachtbetrieb gerne aufgenommen. Mehr als die aktuellen Angebots- und Nachfrageverhältnisse hat in der abgelaufenen Woche der Fund von zwei toten, mit afrikanischer Schweinepest infizierten Wildschweinen im benachbarten Tschechien, die Diskussionen bestimmt. Das heißt, die für die Land- und Fleischwirtschaft bedrohliche Seuche rückt näher und die Behörden sowie betroffenen Bauern sind dringend aufgefordert entsprechende Schutzmaßnahmen, wie das Verbringen von Freilandschweinen in geschlossene Stallungen etc. rasch und konsequent umzusetzen. An der Schweinebörse standen sowohl bei Angebot und Nachfrage unterdurchschnittliche Werte gegenüber, wodurch im EU Einklang der neue Wochenpreis abermals auf unverändert festgelegt wurde.
Preise KW 26/27-2017 (Marktbericht vom 29. Juni 2017):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,76 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,66 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,49 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,39 Euro
Johann Schlederer; VLV