Schweinemarkt KW 27-28/’23: Unterdurchschnittliches Angebot reicht zur Bedarfsdeckung

Die Gemengelage am EU-Schweinemarkt lässt sich in den letzten vier Monaten mit unveränderten Worten beschreiben: Rekordniedriges Angebot trifft auf träge, inflationsgebremste Fleischnachfrage. Schlacht- und Zerlegebetriebe zahlen im umkämpften Wettbewerb großzügig Geld, um die Auslastung der Betriebe zu sichern. Aktuell tendieren Angebot und Nachfrage weiter nach unten. Zum einen, weil in der Sommerhitze die Schweine langsamer wachsen, zum anderen, weil urlaubsbedingt Millionen Verbraucher aus den Ballungszentren für mehrere Wochen Richtung Süden ziehen. Vor diesem Hintergrund zeigt sich das Preisgefüge EU-weit unverändert stabil.

In Österreich sind die Schlachtunternehmen seit Wochen unausgelastet. Mit weniger als 80.000 Schlachtungen in der zu Ende gehenden Woche (KW 27) verzeichnet man den tiefsten Wert seit EU-Beitritt. Ebenfalls einen Minusrekord erzielt das Schlachtgewicht. Mit 97,6 kg liegt man heuer erstmals unter 98 kg. Damit wird der Fleischmarkt ca. 20 % unter üblichen Vorjahreswerten beschickt. Es ist wohl der inflationsgeschwächten Kaufkraft geschuldet, dass trotzdem am Fleischmarkt bislang kein wirklicher Engpass verspürt wird. An der Ö-Börse einigte man sich im Rahmen dieser Umstände auf eine unveränderte Notierung

Preise KW 27-28/’23 (Marktbericht vom 6. Juli 2023):

Mastschweine-Notierungspreis:  EUR 2,54 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 2,34

Zuchten-Notierungspreis:          EUR 1,96 (=)
Berechnungsbasis:                    EUR 1,79

Dr. Johann Schlederer

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AUTORRed. CW
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