Weil sich das Angebot an schlachtreifen Schweinen EU-weit durchaus saisontypisch unter den Durchschnittswerten bewegt zeigt sich das aktuelle Preisgefüge sehr stabil. Beim Fleischabsatz gab es schon emsigere Tage, für das Grillgeschäft wäre besseres Wetter wünschenswert und der Weg zurück zur Normalisierung bei den Absatzschienen Richtung Außer-Haus-Verzehr und Gemeinschaftsverpflegung ist ein steiniger. Die Lage ist damit deckungsgleich wie in den letzten zwei bis drei Wochen. Für einen echten Aufreger am europäischen Schweinemarkt sorgt die aktuelle Sperre des größten deutschen Schlachtbetriebes des Betriebes Tönnies in Rheda-Wiedenbrück. Laut aktueller Mitteilung steht eine zweiwöchige Betriebssperre an, was nicht nur in Deutschland zu vorübergehenden Marktverwerfungen führen könnte. Die aktuelle Notierung der BRD bleibt jedenfalls vorerst unverändert. So gesehen richten auch die übrigen EU-Länder den Fokus Richtung deutscher Entwicklung.
In Österreich zeigt sich der Schweinemarkt recht ausgeglichen, mit einer spürbaren Tendenz Richtung steigendem Interesse nach schlachtreifen Tieren. Durch die zügige Abholung der Partien ist das Durchschnittsschlachtgewicht mit 97,7 kg auf den vorerst tiefsten Stand des aktuellen Jahres gesunken. Vom Fleischmarkt werden durchaus zufriedenstellende Geschäfte bei allen Absatzrichtungen gemeldet. An der Ö-Börse waren die Preisverhandlungen thematisch überlagert von den Coronaproblemen in Deutschland. Nachfrage und Angebot standen sich gleich auf gegenüber was in der Konsequenz eine unveränderte Notierung ergab.
Preise KW 25/26 (Marktbericht vom 18. Juni 2020):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,63 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,53 Euro (=)
Zuchten-Notierungspreis: 1,36 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,26 Euro (=)
Dr. Johann Schlederer