Das Osterfest, das in den EU-Ländern wochenübergreifend die Schlachtkapazität bis zu zwei Tage reduziert, animierte namhafte Abnehmer in Deutschland zur Forderung den Vereinigungspreis um weitere 5 Cent zu reduzieren. Hintergrund dieses Ansinnens dürfte das schwache bzw. wenig ertragreiche Fleischgeschäft mit China sein. Weil aktuell im Land der aufgehenden Sonne ein Vierjahrestief beim Schweinepreis verzeichnet wird, ist der Warenstrom Richtung Peking ins Stocken geraten. Hier könnte der aufkeimende Handelskrieg zwischen den USA und China den europäischen Schweinebauern zugutekommen. Sollten die Chinesen tatsächlich Schweinefleisch aus den USA mit 25 % Strafzoll belegen, wäre das bares Geld für die europäischen Schweinebauern. Mag sein, dass dieses Faktum die Vereinigung der deutschen Erzeugergemeinschaften bestärkt hat, entgegen der Forderung großer Abnehmer den Preis auf Vorwochenniveau zu fixieren. In den übrigen EU-Ländern dominieren stabile bis leicht schwächelnde Preise.
In Österreich ist das Angebot schlachtreifer Schweine in der Karwoche exakt bedarfsdeckend. In der Fleischbranche fällt die Bilanz zum Ostergeschäft bescheiden aus. Hier äußert man Hoffnung, dass freundliches Frühlingswetter rasch einen belebenden Impuls setzen könnte. Das frische Schweineangebot liegt ca. 10 % unter Normalmenge, d. h. auch in der verkürzten Schlachtwoche dürften sich keine Überhänge aufbauen. Vor diesem Hintergrund wurde an der Ö-Börse der Preis stabil gehalten.
Preise KW 13/14 (Marktbericht vom 29. März 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,45 Euro (=)
Berechnungsbasis: 1,35 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,30 Euro (–0,02)
Berechnungsbasis: 1,20 Euro
Johann Schlederer, VLV