Am internationalen Fleischmarkt macht sich zunehmend Widerstand gegen den Preisauftrieb bemerkbar. In den zurückliegenden fünf Wochen sind die Schweinepreise in einzelnen EU-Staaten um bis zu 40 % gestiegen. Für die Landwirte war dies dringend erforderlich, um aus der Verlustzone herauszukommen.
Länder wie Dänemark und Frankreich lagerten jüngst aber verstärkt Gefrierfleisch aus, was die deutsche Preislokomotive (+7 Cent) einbremste. Eine Angleichung der verschiedenen EU-Notierungen und eine Konsolidierung des EU-weiten Preisgefüges ist im Gange. Dass die EU-Kommission nun die private Lagerhaltung gestartet hat, ist nicht nachvollziehbar. Die Maßnahme kommt um drei Monate zu spät.
In Österreich zeigt sich der Schlachtschweinemarkt blitzsauber geräumt. Trotz einer Preissteigerung um 62 Cent binnen fünf Wochen ist das Interesse an schlachtreifen Schweinen ungebrochen. Treiber der Entwicklung ist das knappe Angebot. Mit voraussichtlich ca. 360.000 Schlachtungen liegt das Volumen im März um ca. zehn Prozent unten dem des Vormonats. Der Mangel an Schlachtschweinen stellt sich regional etwas unterschiedlich dar, im Osten Österreichs scheint der „Kampf um jedes Schwein“ zurzeit am intensivsten zu sein. Die Ö-Börse notiert für diese Woche ein Plus von fünf Cent.
Preise KW 12-13/’22 (Marktbericht vom 24. März 2022):
Mastschweine–Notierungspreis: EUR 2,02 (+0,05)
Berechnungsbasis: EUR 1,92
Zuchten–Notierungspreis: EUR 1,30 (+0,10)
Berechnungsbasis: EUR 1,20
Dr. Johann Schlederer