Die erzeugerfreundliche Marktlage hält auch in der dritten Februarwoche an. Deutsche Erzeugergemeinschaften melden bis zu zehn Prozent (%) verringerte Angebotszahlen im Vergleich zu normalen Werten und erhöhen den Vereinigungspreis um sechs Cent. Gleichzeitig hält das Interesse an schlachtreifen Schweinen seitens der Schlachtunternehmen unvermindert an. Aus der Fleischbranche ist allerdings zu vernehmen, dass das Umsetzen der Preise nicht bei allen Teilstucken ein Selbstläufer ist.
In Spanien wird aktuell die Schweinebranche wegen eines Tierhaltungsskandals massiv durchgebeutelt. Eine Tierschutzorganisation hat bei einem nächtlichen Stallbesuch in der Nähe von Murcia äußerst unappetitliche Aufnahmen von kranken und verletzten Schweinen gemacht und über TV-Stationen und soziale Medien verbreitet. Besonders das abnehmende Unternehmen El Pozo, welches auch europaweit Salami- und Rohschinkenprodukte im LEH vertreibt, hat folge dessen mit erheblichen Stornierungen zu kämpfen.
Anhaltend ausverkauft bleibt der österreichische Schweinemarkt. Preisaktionen im LEH aber auch das saisontypische Interesse an Rohmaterial von „Selber Selchern“ erzeugt einen Sog, der mittlerweile bis in die Ferkelstallungen zurückreicht. „Noch vor vier Wochen musste man Abnehmer flehend bitten, doch noch die eine oder andere überständige Schweinepartie abzuholen, jetzt ist es genau umgekehrt“, beschreibt der Disponent einer Erzeugergemeinschaft die Situation sehr treffend. Vor diesem Hintergrund konnte auch die Österreichische Schweinebörse den Preis um sechs Cent nach oben setzen.
Preise KW 07/08 (Marktbericht vom 15. Februar 2018):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,46 Euro (+ 0,06)
Berechnungsbasis: 1,36 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,29 Euro (+ 0,04)
Berechnungsbasis: 1,19 Euro
Johann Schlederer; VLV