Die vor drei Wochen EU-weit in Gang gesetzte Abwärtsspirale bei den Schweinepreisen dreht sich weiter. Aufgrund reichlicher Versorgung am Lebend- und Fleischmarkt geht die Hoffnung der Erzeuger auf Stabilisierung vorerst nicht in Erfüllung.
In Deutschland (minus fünf Cent) gibt der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober den Abnehmern einen Anlass, um erneut Preisdruck aufzubauen. In Frankreich (–4,9 Cent) schreibt man das Minus dem gegen Monatsende hin üblicherweise schlechteren Handel zu. Noch relativ ungeschoren ist bisher die italienische Notierung davongekommen. Auch auf der iberischen Halbinsel ist dem Vernehmen nach kein Angebotsdruck gegeben.
Zäher Warenstrom
In Österreich bewegt sich der Warenstrom entlang der gesamten Wertschöpfungskette anhaltend zäh. Auch die gegenüber dem Vorjahr um mehr als zwei Prozent geringeren Schlachtzahlen und die nur minimalen Lagerbestände vermögen das Marktgeschehen nicht zu beschleunigen. Die Fleischbranche beklagt insbesondere den starken Preisverfall bei den wertbestimmenden Teilen wie Schopf und Karree, wofür verstärkte Dumpingangebote aus Deutschland verantwortlich gemacht werden.
Vor dem Hintergrund eines leichten Überhangs aus der Vorwoche wurde an der Ö-Börse ein Minus von fünf Cent fixiert.
Preise KW 39/40-2017 (Marktbericht vom 28. September 2017):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,54 Euro (–0,05)
Berechnungsbasis: 1,44 Euro
Zuchten-Notierungspreis: 1,35 Euro (–0,03)
Berechnungsbasis: 1,25 Euro
Johann Schlederer; VLV