Das zuletzt erreichte Preisniveau fußt quer durch die EU auf einem stabilen Fundament, welches primär vom unterdurchschnittlichen Angebot am Schweinemarkt herrührt. Die Erzeugervertreter im deutschen Preisbildungsmodell waren in der Vorwoche offensichtlich etwas zu euphorisch. Aufgrund des hauspreispolitischen Widerstandes der führenden Schlachtunternehmen musste mit einer -2 Cent Korrektur eine Kompromisslösung für die neue Woche gefunden werden. Der Zug im Fleischbusiness wird als eher energielos beschrieben. Eine Tendenz zu weiterer positiver Preisentwicklung zeigen am ehesten die Mittelmeerländer, wo die Nachfrage tourismusbedingt zunimmt und das Schweineangebot hitzebedingt abnimmt.
In Österreich zeigt sich der Markt für Schlachtschweine sauber geräumt. Trotz zweier aufeinander folgender kurzer Schlachtwochen bleibt kein Mastschwein länger als vom Mäster gewünscht im Stall. Nicht wirklich zufrieden zeigt sich die Fleischbranche, welche anhaltend von mühsamen Preisverhandlungen mit Handel und Industrie berichtet. Vor dem Hintergrund eines selbst für eine kurze Arbeitswoche nur knapp ausreichenden Angebotes wurde an der Ö-Börse unverändert fixiert.
Auf landwirtschaftlicher Erzeugerebene wird unterdessen die marktfreundliche Stimmung von rahmenpolitischen Entwicklungen getrübt. So steht beispielsweise der Vollspaltenboden am Prüfstand des Parlaments. Aufgrund der politischen Turbulenzen erscheint inzwischen wahrscheinlich, was bis vor Kurzem als unwahrscheinlich gegolten hat, nämlich ein Verbot des Vollspaltenbodens.
Preise KW 25/26 (Marktbericht vom 13. Juni 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,80 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,70 Euro (± 0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,40 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,30 Euro (± 0,00)
Johann Schlederer, VLV