Eher unaufgeregt zeigt sich das Geschehen am europäischen Fleischmarkt. Feiertage und grillunfreundliches Wetter bedingen, dass der Bedarf der Schlachtbranche trotz mittelmäßigem Schlachtschweineangebot bedarfsdeckend ausfällt. Damit gehen praktisch alle namhaften EU-Schweineländer mit unveränderten Notierungen in die neue Woche. Schwieriger gestaltet sich der Markt nur in Belgien. Die ASP-bedingte Exportsperre nach Asien zeigt dabei ihre Wirkung. In Frankreich ziehen die Preise leicht an, allerdings auf einem im Vergleich zu den meisten EU-Ländern schwächeren Niveau. Erzeugervertreter begründen das Hinterherhinken mit der Tatsache, dass zwei der größten französischen Schlachtbetriebe von Handelsketten betrieben werden, die sich an der französischen Schweinebörse in Plérin entsprechend zurückhaltend zeigen.
In Österreich konnten in der abgelaufenen Woche die Schlachtbetriebe ausreichend gut bedient werden. Dies gelang aber nur, da der Donnerstag feiertagsbedingt als wichtiger Schlachttag zur Gänze ausfiel. Das Schlachtgewicht mit aktuell 97,5 kg zeigt rückläufige Tendenz und lässt weiterhin auf drucklose Angebotsverhältnisse schließen. Vor dem Hintergrund eines sehr überschaubaren frischen Angebots und einer bevorstehenden vollen Arbeitswoche wurde an der Ö-Börse der Preis abermals auf unverändertem Niveau fixiert.
Preise KW 22/23 (Marktbericht vom 29. Mai 2019):
Mastschweine-Notierungspreis: 1,75 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,65 Euro (± 0,00)
Zuchten-Notierungspreis: 1,38 Euro (± 0,00)
Berechnungsbasis: 1,28 Euro (± 0,00)
Johann Schlederer, VLV