Nachdem aufgrund der Corona-Verordnungen Versteigerungstermine abgesagt oder verschoben werden mussten, fand heute wieder die erste Zuchtrinderversteigerung in Maishofen – in kleinerem Rahmen und mit strengen Verhaltensregeln – statt. “Es wurden nur halb so viele Milchkühe und Stiere aufgetrieben wie sonst. Trotzdem ist es ein wichtiger Schritt und ein Signal für die Bauern, die in letzter Zeit unter einem starken Preisverfall bei Zuchtrindern leiden”, erklärt Landesrat Josef Schwaiger, der sich im Pinzgau persönlich über die Situation in der Rinderzucht informierte.
Da aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im März keine Versteigerungen stattfinden konnten, brachen die Preise für Zuchtrinder sehr stark ein. “Die Landwirte konnten ihre Tiere nur direkt ab Hof verkaufen und erzielten bei Weitem nicht die Erlöse, wie sie zuletzt üblich waren. Der Markt ist eingebrochen und muss sich wieder langsam erholen”, erläuterte Schwaiger. Für die versteigerten Tiere seien in Anbetracht der durch das Coronavirus beeinflussten Situation durchaus faire Preise erzielt worden, ergänzt Klaus Vitzthum, Obmann der Bezirksbauernkammer Zell am See.
Bei Österreichs größtem Milchkuhmarkt in Maishofen wurden vor der Corona-Krise rund 300 Tiere pro Termin aufgetrieben und das bei zwölf Versteigerungen im Jahr. Heute waren nur rund 160 Großrinder der Rasse Holstein-Friesian und Pinzgauer in der Versteigerungshalle zu finden. Die Kälberversteigerung wurde abgesagt. Die über die Grenzen Salzburgs hinaus bekannten Rinderzüchter dieser Region treffen die niedrigen Preise sehr stark, da in der Zucht knapp kalkuliert wird. “Die erste Versteigerung ist deshalb ein wichtiger Schritt hin zur Normalität und ganz entscheidend dafür, dass die Erlöse wieder auf ein wirtschaftlicheres Maß steigen. Zuversichtlich stimmen mich die heute erzielten Preise, allerdings ist das nur ein erster Schritt”, so der Landesrat.
Strenge Regeln in der Versteigerungshalle
Die COVID-19-Verhaltensregeln wurden in der Versteigerungshalle sehr ernst genommen. Alle anwesenden Personen mussten Schutzmasken tragen und genügend Abstand einhalten. Insgesamt wurde die Veranstaltung auf maximal 100 Personen – hauptsächlich Käufer – beschränkt.
AIZ