Als Gradmesser für die Beurteilung eines Wein-Jahrgangs ist die NÖ Landesweinprämierung der LK-NÖ und des Weinbauverbands – die in der Weingala am 1. Juni ihren krönenden Abschluss fand – ein regelrechter Fixpunkt im Veranstaltungsjahr. Die Verantwortlichen durften sich heuer über eine Rekordbeteiligung freuen. Insgesamt wurden 4350 Weine von 850 Betrieben eingereicht.
Herausforderungen im Weinjahr 2015
Im Vergleich zu den Jahren zuvor gab es 2015 wieder eine mengenmäßig durchschnittliche Ernte. Trotzdem stellte die Witterung die Winzer auf so manche Probe: Deutliche Spuren hinterließ ein Hagelunwetter. Die Gebiete Wagram, Kamptal und Kremstal mussten hier empfindliche Ertragseinbußen hinnehmen. Auch die sommerliche Hitzeperiode machte das Winzerdasein so richtig spannend. Gerade noch rechtzeitig brachten die erhofften Niederschläge Ende August und Anfang September Entspannung. Der schöne Herbst entschädigte die Winzer für vieles und belohnte sie mit einzigartiger Traubenqualität. Damit ist es ein herausragender Jahrgang, der allen in Erinnerung bleiben wird. Rund, harmonisch und ausgewogen präsentierten sich die edlen Tropfen und laden zu einer vollmundigen Entdeckungsreise ein.
Bei der Weingala gab es zudem eine Personalrochade: Niederösterreichs Weinkönigin Christina Hugl wurde zur Österreichischen Weinhoheit gekrönt und wird künftig österreichweit die Werbetrommel für den Wein rühren.
Doch auch Landespolizeidirektor Franz Prucher wird von nun an zahlreiche Zeichen für den niederösterreichischen Wein setzen. Er ist neuer Weinbotschafter und darf die Besonderheiten der heimischen Spitzenweine ein Jahr lang ganz bewusst in die Öffentlichkeit hinaustragen.
LK-Präsident Hermann Schultes zog vor den heimischen Winzerinnen und Winzern den sprichwörtlichen Hut: “Für uns in Niederösterreich gehört der Wein zu unserer Identität. Das ist der Arbeit unserer Winzerinnen und Winzern zu verdanken, die über ihre Produkte professionell informieren und damit Herkunft und Lagen ihrer Weine präsentieren. Konsumenten fragen nicht nur nach einem Grünen Veltliner, sondern wollen diesen auch aus einem bestimmten Gebiet.”
Agrarlandesrat Stephan Pernkopf unterstrich die Bedeutung der niederösterreichischen Weinkultur weit über die Landesgrenze hinaus: “Unsere Winzerinnen und Winzer stehen für Innovation, Nachhaltigkeit und Qualität. Sie machen unser Bundesland zu einer der Top-Weinregionen Europas und zeigen, dass Weiterentwicklung auch dann noch möglich ist, wenn man bereits beste Qualitäten liefert.”