Planbare Rahmenbedingungen gefordert

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und die damit verbundenen Herausforderungen für die Landwirtschaft, den Staat und die Gesellschaft ­wurden neben anderen Themen in der Vollversammlung der LK Niederösterreich am Montag in St. Pölten analysiert und intensiv diskutiert.

Susanne Gyenge vom Amt der NÖ Landesregierung, Bauernbund-Obmann Stephan Pernkopf, LK-Direktor Franz Raab, LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager sowie dessen Stellvertreter Lorenz Mayr und Andrea Wagner

Im Mittelpunkt der LK-NÖ-Vollversammlung standen unter anderem die Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik ab 2023, die Umsetzung des Forstpaketes, der Ausbau und die Weiterentwicklung Erneuerbarer Energien in Österreich sowie die Forderung einer transparenten und konsequenten Herkunftskennzeichnung und eines nachhaltigen Beschaffungssystems. Und das alles vor dem Hintergrund der weiter andauernden Corona-Pandemie.

„Auf die heimischen Bäuerinnen und Bauern ist Verlass, das haben sie im vergangenen Jahr einmal mehr unter Beweis gestellt“, betonte LK-NÖ-Präsident Johannes Schmuckenschlager, dass es die Land- und Forstwirte waren, die die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln und Rohstoffen durchgängig sichergestellt haben.

Covid-Hilfen von Bauern sehr gut angenommen

Die Absicherung einer stabilen, nachhaltigen und bäuerlichen Land- und Forstwirtschaft sei wichtiger denn je. Schmuckenschlager: „Schauen wir auf das vergangene Jahr zurück, können wir stolz darauf sein, dass wir trotz aller notwendigen Einschränkungen unsere Aufgaben erfüllt haben.“ Die Landwirtschaftskammer habe für klare Rahmenbedingungen für die bäuerlichen Betriebe gekämpft und Perspektiven geschaffen. „Die Betriebsführer haben das angenommen und sind den Herausforderungen in gewohnter Manier mit Mut und Zuversicht begegnet“, so Schmuckenschlager. Das zeige unter anderem die Tatsache, dass die Covid-19-Hilfsmaßnahmen von den Land- und Forstwirten überproportional in Anspruch genommen werden. Damit stellen die bäuerlichen Betriebe auch unter Beweis, dass sie der Wirtschaftsmotor im ländlichen Raum sind.

In Zukunft brauche es entsprechende Maßnahmen und vor allem klare und planbare Rahmenbedingungen für die bäuerlichen Betriebe, um erfolgreich wirtschaften zu können, führte Schmuckenschlager weiter aus. Berücksichtigung müsse hier Unterstützung für jene bäuerlichen Betriebe finden, die durch die Corona-Krise unter Druck geraten sind.

Hinsichtlich der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) wurde das Grundgerüst mit der Einigung der EU-Agrarminister festgelegt. Nun gehe es um eine praxistaugliche Ausgestaltung der GAP ab 2023. Wesentlich sei in diesem Zusammenhang, Landwirtschaft sowie Klima- und Umweltschutz gleichermaßen zu berücksichtigen. Ebenso gelte es, den erfolgreichen Weg Österreichs über freiwillige Umweltmaßnahmen (beispielsweise ÖPUL) fortzuführen und zu honorieren. Betreffend einer lückenlosen Herkunftskennzeichnung ist es für den Präsidenten höchst an der Zeit, ein praxistaugliches und gesetzlich verpflichtendes Herkunftsauslobungsprogramm in der Gemeinschaftsverpflegung zu etablieren sowie das AMA-Gütesiegel auszuweiten. Weiters ist die systematische Weiterentwicklung der öffentlichen Beschaffung unabdingbar, um weitere Schritte in Richtung Nachhaltigkeit und Regionalität zu setzen.

Für die von der Klimaverschlechterung massiv betroffene Forstwirtschaft forderte die Vollversammlung die rasche Umsetzung des Investitions­paketes sowie die Hilfsmaßnahmen für Borkenkäferschäden ab dem Jahr 2018. Um den Anteil an Erneuerbarer Energie in Österreich zu erhöhen und ein Erreichen des 100%-Ökostrom-Zieles bis 2030 zu ermöglichen, sind im Erneuerbaren Ausbau Gesetz (EAG) entsprechende wirtschaftliche und technische Rahmenbedingungen festzulegen.

„Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Land und der Landwirtschaftskammer Niederösterreich bewährt sich insbesondere auch in Krisenzeiten. Gerade durch diese Einigkeit können wir auf allen Ebenen mitreden und kräftig mitgestalten“, stellte LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf im Rahmen der Vollversammlung fest und versprach auch künftig die gemeinsamen Anstrengungen im Sinne der niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern fortzusetzen.

 

 

Eva Riegler

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  • 16 01 51 53 20 NO: LK-NÖ/Katharina Zeilinger
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