Der regelmäßige Austausch mit ihren Standeskollegen ist den Spitzenfunktionären der OÖ. Jungbauernschaft ein ganz besonderes Anliegen. Den Oktober nutzte das Präsidium, angeführt von Jungbauern-Landesobmann Christian Lang, für eine Tour durch alle Bezirke Oberösterreichs. Auf der Agenda standen Betriebsbesichtigungen und Arbeitsgespräche, bei denen aktuelle agrarpolitische Themen diskutiert wurden.
Jungbauern bringen sich aktiv politisch ein
„Die Zukunft, die wir wollen, muss erfunden werden, sonst bekommen wir eine, die wir nicht wollen!“ Dieses Zitat des deutschen Aktionskünstlers Joseph Beuys bringt auf den Punkt, worum sich die Jungbauernschaft Oberösterreich intensiv bemüht. „Wir wollen aktiv mitgestalten, um Perspektiven für Hofübernehmer lebendig zu halten und auch zu schaffen“, erklärte Lang. Ein entscheidender Punkt hierbei sei die Planungssicherheit, für die auch jeder Jungbauer selber einen Beitrag leisten könne. „Wir Jungbauern sind jene Gruppe, die am längsten mit den agrarpolitischen Rahmenbedingungen arbeiten muss, welche heute beschlossen werden. Darum ist es so wichtig, dass sich junge Bäuerinnen und Bauern vom Gemeinderat bis zur Bundesebene politisch engagieren“, betonte der bäuerliche Nationalratsabgeordnete Klaus Lindinger.
Nachhaltiges Wirtschaften erfordert faire Preise
Die Interessensarbeit der Jungbauernvertreter hat das nachhaltige Wirtschaften im Fokus. Damit die Bäuerinnen und Bauern von ihrer Arbeit auch leben können, brauche es faire Erzeugerpreise und ein dementsprechendes Einkommen. Deshalb unterstützt die Jungbauernschaft die aktuelle Kampagne „Das isst Österreich“ des Landwirtschaftsministeriums. „Mit dieser wird viel Bewusstsein für den regionalen Einkauf geschaffen“, so Jungbauernobmann-Stellvertreter Michael Treiblmeier.
Die Fakten sprechen ganz klar für mehr Regionalität: Erst kürzlich veröffentlichte das Wirtschaftsforschungsinstitut WIFO eine Studie, wonach 3100 neue Arbeitsplätze und eine zusätzliche Wertschöpfung von 140 Millionen Euro generiert werden, wenn nur um ein Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden. „Das birgt enormes Potenzial für uns Jungbauern, deshalb setzen wir uns vehement für eine transparente Lebensmittelkennzeichnung ein. Wir müssen aber auch die Konsumenten verstärkt in unsere Arbeit einbinden“, sind sich die Jungbauern-Vertreter einig.
Folgende Zahlen zeigen eindrucksvoll die wirtschaftliche Bedeutung der heimischen Bäuerinnen und Bauern. Mehr als 23.300 bäuerliche Familienbetriebe erarbeiten in Oberösterreich jährlich einen agrarischen Produktionswert von knapp 1,7 Milliarden Euro und sichern so mehr als 100.000 Arbeitsplätze entlang der Wertschöpfungskette.
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- BOO LAND 201105 012 4C: OÖ. Jungbauernschaft