Der 47-jährige Osttiroler und bisherige Direktor des Österreichischen Bauernbundes übernimmt das Landwirtschaftsministerium und tritt damit die Nachfolge von Elisabeth Köstinger an.
Nach dem Rücktritt von Ministerin Elisabeth Köstinger steht der auf einem Bauernhof nahe Lienz aufgewachsene und seit mehreren Jahren in Wien lebende Osttiroler als neuer Landwirtschaftsminister fest. Bundeskanzler Karl Nehammer hat Totschnig in Absprache mit hochrangigen Bauernbund-Vertretern, allen voran Bauernbundpräsident Georg Strasser, für dieses Amt auserkoren. „Totschnig hat das volle Vertrauen und den Rückhalt aus allen Bundesländern“, erklärte Strasser gegenüber der BauernZeitung.
„Norbert Totschnig soll sich im Landwirtschaftsministerium vollumfänglich auf seine Aufgaben konzentrieren können. Ich kenne ihn seit vielen Jahren, wir sind uns in vielen Positionen und auf vielen Ebenen bereits begegnet und er ist ein großer Kämpfer für die Anliegen der Bäuerinnen und Bauern. Er ist anerkannt und angesehen und er ist jemand der weiß, worauf es ankommt, wenn es um die Versorgung mit Lebensmitteln geht. Und wenn es darum geht, bäuerlichem Leben in Österreich eine Zukunft zu geben“, sagte Bundeskanzler Karl Nehammer bei der Pressekonferenz zur Nominierung von Norbert Totschnig als Bundesminister für Landwirtschaft und Regionen.
Seine Kindheit verbrachte Norbert Totschnig mit sechs Geschwistern auf einem Milchviehbetrieb im Bezirk Lienz. Nach der Fachschule für Maschinen- und Werkzeugbau in Lienz und der Matura an der HTBLV für Fertigungsautomatisierung in Bregenz
schloss er in Innsbruck das Studium der Wirtschaftswissenschaften mit internationaler Ausrichtung ab. Ebenso absolvierte er die Ausbildung zum landwirtschaftlichen Facharbeiter.
Norbert Totschnig ist seit Sommer 2017 als Direktor des Österreichischen Bauernbundes tätig. Zuvor koordinierte er die Agrar- und Umweltagenden im ÖVP-Parlamentsklub und arbeitete in den Kabinetten von Vizekanzler a.D. Michael Spindelegger und Vizekanzler a.D. Reinhold Mitterlehner. Ihm wird eine beeindruckende Themen- und Kompetenzbreite nachgesagt. Totschnig gilt als ein verbindender Politiker und hat das politische Handwerk gelernt, um wirtschafts-, umwelt- und gesellschaftspolitische Interessen zusammenzuführen. Seit 2020 engagiert sich Totschnig auch als VP-Bezirksrat in Wien-Neubau.
Bisherige Wegbegleiter und Landesbauernbünde beschreiben ihn als “akribischen Macher” schätzen seine ruhige, ausgleichende Haltung. Er gilt als politisch gut vernetzt und mit vielen Fachexperten, Funktionären, agrarischen Branchenvertretern und dem Koalitionspartner abgestimmt. In den vergangenen Jahren hat er viele politische Maßnahmen mitgestaltet sowie Programme initiiert. Für die Volkspartei und den Bauernbund hat Totschnig auch mehrere Wahlkämpfe erfolgreich bestritten, darunter Nationalrats- und Europawahlen.
Das künftige Agrarministerium fokussiert sich nach der Neuaufstellung wieder voll auf seine Kernkompetenzen Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Regionen.
Beruflicher Werdegang, Mag. Norbert Totschnig MSc.
08/2017 – heute Direktor des Österreichischen Bauernbundes
03/2016 – 07/2017 Klubreferent für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Menschenrechte im ÖVP-Parlamentsklub
09/2014 – 03/2016 Referent im Kabinett Vizekanzler Dr. Reinhold Mitterlehner, BMWFW
12/2013 – 08/2014 Referent im Kabinett Vizekanzler Dr. Michael Spindelegger, BMF
05/2011 – 12/2013 Klubreferent für Ökologie und Land- und Forstwirtschaft im ÖVP-Parlamentsklub
02/2009 – 05/2011 Büroleiter Österreichischer Bauerbund
02/2007 – 02/2009 Projektmanagement und Personalentwicklung, Maschinenring Österreich, Wien
05/2002 – 01/2007 Referent im Österreichischen Bauernbund, Wien
01/2001 – 01/2007 Assistent von MdEP Agnes Schierhuber, Brüssel
01/2001 – 04/2002 Parlamentarischer Mitarbeiter des Abgeordneten Georg Schwarzenberger, Wien
- Bildquellen -
- Neuer Landwirtschaftsminister: Jakob Glaser