NÖ Bauernbund kritisiert geplanten Borealis-Deal

„Wo bleibt da die Verantwortung?“, fragen sich NÖ Bauernbundobmann LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf und Paul Nemecek, Direktor des NÖ Bauernbunds: „Alle reden von Versorgungssicherheit und dann verkauft ein teilstaatliches Unternehmen – ohne jedwede Not – die strategisch für die Eigenversorgung so wichtige Düngemittelsparte!“

Der Obmann des Niederösterreichischen Bauernbunds, LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf fordert: „Kein Düngemittel-Ausverkauf ins Ausland.“

Wie bekannt wurde, beabsichtigt der heimische Chemieriese Borealis seine Düngemittel- und Melaminsparte an den tschechischen Agrofert-Konzern zu verkaufen, der im Besitz des ehemaligen Ministerpräsidenten und Milliardärs Andrej Babis steht. Vorbehaltlich bestimmter Vollzugsbedingungen und behördlicher Genehmigungen werde die Transaktion der OMV-Tochter noch im heurigen Jahr erwartet. Noch im März wurde ein geplanter Verkauf an einen russischen Oligarchen in letzter Minute abgeblasen.

„Der nun vorgesehene Verkauf an einen tschechischen Oligarchen macht den Deal und vor allem die Lage der Inlandsversorgung nicht besser. Die heimische Lebensmittelproduktion und unsere Bäuerinnen und Bauern sind auf Düngemittel angewiesen – wieso wird dieses strategisch so wichtige Instrument einfach aus der Hand gegeben?“, verweisen Pernkopf und Nemecek auf die eigenen Homepage-Angaben von Borealis, wonach der Konzern mit einem Verkaufsvolumen von fünf Millionen Tonnen die führende Position im Düngemittelvertrieb in Europa einnimmt.

Am Tag der entscheidenden OMV-Hauptversammlung appellieren Pernkopf und Nemecek an alle Verantwortungsträger im Vorstand, Aufsichtsrat und der ÖBAG diesen fragwürdigen Verkaufsprozess zu überdenken. „Bei allem Verständnis für wirtschaftliche Überlegungen: Krisensicherheit sollte gerade angesichts der aktuellen Lage in Europa vor Profitmaximierung gehen“, verweisen Pernkopf und Nemecek auf die große Bedeutung der eigenständigen Lebensmittelversorgung in Österreich.

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  • Sorge um geplanten Borealis-Verkauf: NÖ Bauernbund/Marschik
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AUTORred. AR
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