Mit dem SynPro 2020-Projekt investierte Claas am Standort Harsewinkel 44 Mio. Euro in die nach eigenen Angaben derzeit “modernste Mähdrescherproduktion der Welt”. Dank Einsatz neuester Produktions- und Logistiktechnologien könnten zwei Baureihen mit bisher nicht gekannter Ausstattungsvielfalt auf nur einer Linie gebaut werden.
Bis 2021 wurden in Harsewinkel Mähdrescher auf zwei Montagelinien produziert. Mit größer werdenden Maschinen und einer wachsenden Bandbreite an technischen Ausstattungen geriet diese Produktion zunehmend an ihre Grenzen. So ließen die nur 4,2 bis 6 m hohen Decken der zwei alten, 1952 und 1958 gebauten Montagehallen keine Funktionsprüfung des Korntanktrichters bei den Flaggschiffen der Lexion-Baureihe mehr zu. Darüber hinaus erforderte die Einführung des Trion im Sommer 2021 ein Umdenken: Die zukünftige Produktion musste damit nicht nur mehr Mähdrescher pro Tag bauen, sondern auch eine noch breitere Modellvielfalt abdecken können. Heute können dank des 44 Mio. Euro teuren Umbaus laut Claas mehr als 30 unterschiedliche Mähdreschertypen auf nur einer Montagelinie gebaut werden.
Bis zu 14 m Deckenhöhe auf 15.000 m2 Fläche bietet die neue, in Rekordzeit aufgebaute Montagehalle. In nur 22 Wochen erfolgte der Abriss der zwei alten und der Aufbau und die Einrichtung der neuen Halle. LED-Beleuchtung soll nun für helle Arbeitsplätze mit Tageslichtcharakter sorgen, eine neue 6 t schwere Belüftungsanlage wälzt pro Stunde 80.000 m3 Raumluft um. “Dank effizientem Energiemanagement, hervorragender Dämmung und LED-Beleuchtung spart alleine die neue Halle etwa 470 Tonnen CO2 pro Jahr”, so die Verantwortlichen bei Claas. Den Mitarbeitenden stünden neue Sozialräume zur Verfügung, und die Büroarbeitsplätze für die Bereiche Produktionsplanung und Logistik seien ebenfalls erneuert worden. Die Mähdrescher würden sich jetzt lautlos auf elektrisch angetriebenen Fahrerlosen Transportsystemen bewegen, kurz FTS, durch die gesamte Montagelinie und die Prüfstände. Bei bis zu 28 Mähdreschern pro Tag im Einschichtbetrieb soll die Kapazität nun liegen.
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