Miteinander

Bäuerinnenkommentar von Monika Greier, Biobäuerin aus Patsch, Tirol

Monika Greier, Biobäuerin aus Patsch, Tirol ©ZVG
Monika Greier, Biobäuerin aus Patsch, Tirol ©ZVG
In einer Zeit globaler Veränderungen braucht es verstärkt Werthaltungen und Stabilität. Wir benötigen Menschen und Systeme, auf die man sich verlassen kann. Viele groöe Konzerne haben erkannt, welchen Nutzen sie daraus ziehen können, wenn sie ihre Mitarbeiter wertschätzen, die Familiensituation berücksichtigen (Teilzeitarbeit, Betriebskindergärten, …), Stärken positiv nutzen und der Lebenserfahrung älterer Mitarbeiter Gehör schenken. Wer sich in seinem Tun bestärkt fühlt und in seiner Lebenssituation verstanden, ist motivierter und belastbarer. Derartige Betriebsmodelle sind keineswegs eine neue Erfindung. Über Jahrtausende hat das Leben der Menschen innerhalb einer Sippe so ausgesehen. Jede Altersgruppe hatte ihren Platz, ihre Aufgabe sowie ihre Stärken und Schwächen. Schwierigkeiten wurden gemeinsam gemeistert, man kümmerte sich um einander, Kinder- und Altenbetreuung fanden neben der Erwerbstätigkeit statt. Vor allem bäuerliche Familien leben nach diesem Modell. Immer schon mussten Familie und Arbeit unter einen Hut gebracht werden, wie auch in der Gastronomie und diversen anderen Unternehmen. Dies stellt einen jedoch auch vor groöe soziale Herausforderungen. Ich glaube aber, dass es eine gute Lebensschule ist, man lernt seinen Platz zu finden, sich anzupassen, seine Meinung zu vertreten, zuzuhören, nicht immer recht zu behalten, andere zu akzeptieren, sich gegenseitig zu unterstützen und zu stärken. Jeder ist wichtig, hat seinen Platz, und gelebte Demokratie sollte nicht anders funktionieren. Zusammenhalten in Freud und Leid bringt Glück und Segen allezeit!

E-Mail: monikagreier@live.at

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