Milchmarkt Juni ’24: Rohstoffwert setzt zum Überholen an

Während der heimische Erzeugermilchpreis im Mai leicht nachgegeben hat, zeigt der vom Institut für Ernährungswirtschaft Kiel (ife) veröffentlichte Kieler Rohstoffwert für Milch im Mai und Juni einen steigenden Preistrend an. Das Plus im Juni betrug 2,6 Cent, womit der Rohstoffwert für Milch (4,0 % F, 3,4 % E, netto, ab Hof) nun auf 45,30 Cent/kg hält.
Der heimische Erzeugermilchpreis für GVO-freie Rohmilch sank im Mai demgegenüber um 0,45 Cent auf 48,95 Cent/kg (Milch ab Hof, Durchschnitt aller Qualitäten, Milchsorten und Inhaltsstoffe). Damit hat der heimische Bauernmilchpreis den ansteigenden Preistrend verlassen, entgegen den Signalen des Kieler Rohstoffwertes. Im direkten Vergleich bei identen Inhaltsstoffen (siehe Grafik) hat sich der Rohstoffwert auf 1,2 Cent dem heimischen Erzeugermilchpreis angenähert.

Ausschlaggebend für den im Juni deutlich verbesserten Rohstoffwert waren laut ife die „dynamischen Butterpreise“. Gegenüber Mai hat Butter im deutschen Großhandel im Juni mit durchschnittlich 6,49 Euro/kg ein Preisplus von sieben Prozent erzielt. Trotz der saisonalen Spitze der Milchanlieferung im Mai hätten sich die bereits niedrigen Lagerbestände an Butter nicht erholen können, stellte das ife fest. Bei Magermilchpulver berichtete das ife von einer verhalteneren Tendenz, die ohne wesentlichen Einfluss auf den Rohstoffwert blieb.
Laut AMA-Marktbericht ist das Milchangebot auf EU-Ebene stabil. Die Anlieferungsmengen in Österreich sind demgegenüber stärker gestiegen. Im Mai haben die heimischen Molkereien und Käsereien 315.025 t GVO-freie Rohmilch übernommen. Gegenüber Mai 2023 ist das ein Plus von 4,8 Prozent. Von der gesamten Rohmilchmenge entfielen 27.465 t auf Heumilch, 37.808 t auf Biomilch und 21.348 t auf Bioheumilch.

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AUTORH.M.
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