Der Maschinenring erprobt im Maschinenring Cluster Projekt „Versuchs- und Demonstrationsbetriebe“ mit Landwirt/innen neue Techniken und Methoden in praktischen Versuchen. Hier stellen wir einige Praxis-Tests und erste Erkenntnisse vor.
#1 Bringt kameragesteuerte Hacktechnik etwas für die mechanische Unkrautbekämpfung im Mais?
Quelle: MaschinenringStefan Sonnleitner, Kundenbetreuung Maschinenring Mur-Mürztal
Was wir beantworten wollen beim kameragesteuerten Hacken in Maisbeständen: Wie wirken sich bestimmte Vorfrüchte aus? Welche Bodenbearbeitung ist am günstigsten? Welchen Nutzen hat Hacken noch nach einer Herbizid-Behandlung des Maises? Dazu haben wir 2021 Schläge mit gleichen Ausgangsbedingungen, wie gleicher Vorfrucht und gleicher Bodenbearbeitung, in der Mitte geteilt. Die eine Hälfte wurde weiterhin konventionell bewirtschaftet, mit einer Herbizid-Behandlung und ohne mechanische Bearbeitung. Bei der anderen Hälfte verzichteten wir auf Pflanzenschutzmittel. Stattdessen wurde zwei Mal gehackt. Der erste Durchgang fand im 3- bis 4 Blatt-Stadium statt, der zweite erfolgte kurz vor Reihenschluss. Im Rahmen einer Bachelorarbeit wird die Wirkung erforscht. Erste Bilanz: Bei den Ertragserhebungen wurde praktisch kein Unterschied festgestellt zwischen den Flächen, die konventionell mittels chemischer Unkrautbekämpfung behandelt wurden und der mechanischen Variante mit der Maishacke. Allerdings wurde ein leicht erhöhter Unkrautbesatz bei den mechanisch bewirtschafteten Flächen beobachtet. 2022 wiederholen wir den Versuch, im Herbst werden wir dann die Ergebnisse veröffentlichen.
PLZ des Versuchs: 8642
#2 Wie funktioniert denn CTF (Controlled Traffic Farming)?
Quelle: MaschinenringMarkus Schwaiger, Agrar-/Mitgliederbetreuung Maschinenring Oberösterreich
Das ist das kontrollierte Befahren von Nutzflächen. Fahrgassen (im Idealfall für alle Arbeitsgänge genutzt) können unser Grünland schonen, die Belastung und Bodenverdichtung werden auf wenige Fahrspuren konzentriert. Voraussetzung sind mit Bedacht gesetzte, absolut exakte Fahrspuren. Mithilfe der Maschinenring Smartantenne werden im Versuch die natürlichen Feldaußengrenzen und generierten Fahrspuren erhoben. Diese werden ins Traktorterminal eingespielt und dann genutzt. Wie praxistauglich ist das? Wo sind die Knackpunkte? Gibt es wirtschaftlichen Nutzen? Gemeinsam mit dem Mühlviertler Landwirt Bernhard Himmelbauer macht der Maschinenring einen CTF-Feldversuch. Ein erstes Fazit: Mähen und Gülleausbringen, also Arbeiten mit starkem Bodendruck, in der gleichen Fahrgasse bewähren sich und sind dank RTK-Signals exakt und einfach umzusetzen.
PLZ des Versuchs: 4284
#3 Wächst Silomais auf 1.000 Meter Seehöhe?
Elisabeth Neureiter, Bereichsleitung Agrar Maschinenring Salzburg
Das wollen wir mit unserem Versuchsbetrieb im Salzburger Kalkalpengebiet auf 1.000 m Seehöhe herausfinden. Wir prüfen, ob durch den Klimawandel der biologische Anbau von Silomais auch in höheren, weniger begünstigten Lagen möglich und ertragreich ist. Unser erstes Versuchsjahr 2020 war in Salzburg witterungsbedingt generell für den Maisanbau nicht einfach: Kalt und nass im Frühjahr, schnelles Wachstum im Juni und Juli, Hagel, Hochwasser, ein nasser, frischer August und der erste Schnee schon Mitte September – trotz niedriger Reifezahl musste der Mais zu früh geerntet werden. 2021 konnten wir hingegen bei unserem Bio-Maisanbauversuch eine sehr zufriedenstellende Ernte einfahren. Da auf dieser Höhe der Mais generell erst Ende Mai angebaut werden kann, war der kalte Frühling im letzten Jahr unproblematisch. Die Kultur entwickelte sich dank der besonders niedrigen Reifezahl (Sorte Joy, RZ 180) während der Sommermonate ausgesprochen gut und wurde schließlich am 1. Oktober gehäckselt. Die Erntemenge betrug auf der 0,87 ha großen Versuchsfläche 33 Stück Maisrundballen mit ca. je 1.000 kg.
PLZ des Versuchs: 5523
„Maschinenring Cluster zur Förderung der agrarischen Kooperation“
Ziel des Maschinenring-Clusters ist, die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft über gemeinsame Wirtschafts- und Innovationstätigkeiten am Land zu stärken. Er will die Zusammenarbeit mittels Maßnahmen zur Vernetzung, zur Nutzung von gemeinsamen Anlagen und Ressourcen und zum Wissens- und Informationstransfer ausbauen. Durch Effizienzsteigerung, Optimierung und Professionalisierung der Zusammenarbeit der einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe sowie der Maschinenringe sollen ökonomische Wettbewerbsvorteile, Kosteneinsparungen und Kostenvorteile generiert werden.
Alle Cluster-Projekte leisten einen positiven Beitrag zur Ernährungssicherheit. Sie haben einen positiven Effekt auf den Boden-, Erosions- und Wasserschutz, auf den Umwelt- und Klimaschutz und die Erhaltung der Vielfalt und Ökologie unserer Landschaft. Denn diese sind die Basis einer gesunden, zukunftsorientierten, wettbewerbsfähigen Landwirtschaft und landwirtschaftlichen Produktion. Der Maschinenring Cluster steht allen österreichischen LandwirtInnen offen. Unterstützt wird er über das Förderprogramm Ländliche Entwicklung 2014 – 2020 des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus, mit Mitteln von Bund, Ländern und Europäischer Union.
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- Maschinenring CTF: Maschinenring
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