Vergangene Woche fand ein Austausch des Tiroler Landwirtschaftsausschusses mit einer Delegation des Ernährungs- und Landwirtschaftsausschusses des Deutschen Bundestages statt. Obwohl die Tiroler Probleme und Herausforderungen mit deutschen Strukturen nicht zu vergleichen sind, ist der Austausch und die Information über die kleinstrukturierte Landwirtschaft in Tirol von großer Bedeutung.
Insbesondere zeigt sich das bei der Wolfsproblematik. Auch einzelne deutsche Bundesländer leiden unter der steigenden Wolfspräsenz, deren Konsequenz oftmals die Aufgabe von landwirtschaftlichen Betrieben ist. Die Möglichkeit zur Entnahme von Schadwölfen sowie grenzüberschreitendes Monitoring mit vergleichbaren DNA-Auswertungen werden nun von einzelnen deutschen Bundesländern gefordert.
Einigkeit herrscht beim Bekenntnis zur Produktion von frischen, gesunden Lebensmitteln unter den höchsten Qualitäts-, Tierwohl- und Umweltstandards. Das erfordert ein klares und geschlossenes Auftreten gegen die aktuellen Pläne der EU-Kommission, die eine Verlagerung der Lebensmittelproduktion in Nicht-EU-Länder vorsieht. Neben neuen Abhängigkeiten bedeutet das den Verlust über die Kontrolle von Standards. In diesem Zusammenhang wurde auch die österreichische Ablehnung des Mercosur-Abkommens diskutiert.
Mit Interesse wurden von Seiten der deutschen Abgeordneten die Ausführungen von Bauernbunddirektor Dr. Peter Raggl zur Einführung der verpflichtenden Herkunftskennzeichnung ab 01.09.2023 in der Gemeinschaftsverpflegung verfolgt. Neben dem Austausch über die Problematik Wolf wurden utopische Reduktionsziele für Pflanzenschutzmittel sowie der fragwürdige Gesetzesvorschlag zur Wiederherstellung der Natur thematisiert.
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