Der unangenehme, starke Juckreiz nach Befall macht sich zuerst hinter dem Ohr, am Hinterkopf sowie im Nacken bemerkbar und wird durch das in die Wunde eingebrachte Speichelsekret der Läuse verursacht. In unseren Breiten übertragen Läuse meist keine Krankheitserreger, durch das Kratzen als Reaktion auf den Juckreiz ist jedoch die Gefahr einer Entzündung gegeben. Die Eier der Läuse sehen aus wie kleine Honigtröpfchen (gelblich-braun gefärbt), haften sehr fest am Haar und lassen sich nicht so leicht abstreifen. Idealerweise werden bei der Lausbekämpfung Läuse und Eier abgetötet. Es stehen als Therapie chemische, physikalische und mechanische Methoden zur Verfügung. Der Klassiker unter den chemischen Behandlungsmöglichkeiten in Shampooform stellt das aus Chrysanthemen gewonnene bzw. künstlich hergestellte Insektengift Pyrethrum dar. Mögliche Nebenwirkungen sind Irritationen, Rötung und Juckreiz der Kopfhaut. Achtung: Wärme kann die Aufnahme über die Haut und somit auch die unerwünschten Effekte fördern. Es empfiehlt sich deshalb, beim Auftragen des Präparats Einmalhandschuhe zu tragen und Föhnen oder direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Weiters lässt sich eine zunehmende Resistenz der Läuse auf diesen Wirkstoff beobachten, was beim physikalischen Wirkprinzip der Silikonöle sehr unwahrscheinlich ist. Letzteres verschließt die Atemwege der Läuse, zum Teil auch die der Larven und Eier. Unbedingt zu beachten ist die Einwirkzeit diverser Shampoos, und je nach Haarlänge ist eine ausreichende Menge davon zu verwenden. Eine Wiederholung nach acht bis zehn Tagen ist unerlässlich, da bis zum 8. Tag noch Larven nachschlüpfen und junge Weibchen ab dem 11. Tag wieder Eier legen. Mechanisches regelmäßiges Auskämmen mit speziellen Kämmen ist als alleinige Methode wenig erfolgreich, trägt aber nach Anwendung eines Shampoos zum Therapieerfolg bei. Weiters gilt es zur kompletten Befreiung von den lästigen Gästen die Kleidung/kontaminierte Gegenstände bei mindestens 60 Grad zu waschen, 48 Stunden einzufrieren bzw. einige Tage luftdicht verpackt stehen zu lassen. Über Risiken, Nebenwirkungen und in welchen Fällen Arzneimittel nicht eingesetzt werden dürfen, informieren Beipackzettel, Arzt oder Apotheker.
Mag. pharm. Doris Auinger, Apothekerin
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