Der Fleckviehstier GS ZÜRICH ist der neue Stern am Züchterhimmel. Er stammt vom Betrieb Thomas Unterberger in der Oststeiermark.
Tief beeindruckt kehrte Fleckviehzüchter Thomas Unterberger von der „EuroTier“, der weltweiten Leitmesse für Tierhaltung in Hannover, zurück in die Heimat. Der begeisterte Landwirt dazu: „Es war wahnsinnig spannend und ich habe sensationell viele interessante Menschen kennengelernt.“ Der Grund für seinen ersten Besuch bei dieser Tiermesse war ein ganz besonderer. Im Zuge einer Nachzuchtschau waren dort zwei GS ZÜRICH-Töchter am Stand von Fleckvieh Österreich ausgestellt und begeisterten das internationale Fachpublikum. Und genau diesen Fleckviehstier GS ZÜRICH züchtete Thomas Unterberger vulgo Flicker in Heilbrunn. Unterberger: „Dieser 2012 geborene Stier stammt von unserer Ausnahme-Fleckviehkuh Bloni und zeigte bereits in der Genomselektion unglaubliche Werte in Bezug auf Fundament, Fitness und Leistung.“
Somit beschlossen auch die Zuchtwarte, den Ausnahmestier GS ZÜRICH für Tests in die Eigenleistungsprüfanstalt Kalsdorf zu bringen. Kurz darauf kaufte ihn das Besamungsunternehmen Genostar. Er steht nun in Gleisdorf. Auch Rinderzucht Steiermark-Geschäftsführer Reinhard Pfleger ist überzeugt: „GS ZÜRICH kann mit Sicherheit als Geheimtipp unter den töchtergeprüften Stieren beim Fleckvieh bezeichnet werden.“
Tradition am Hof
Bereits die Eltern von Thomas Unterberger legten großen Wert auf die Zucht. 16 Milchkühe samt weiblicher Nachzucht wurden bis vor kurzem am Bergbauernhof auf 960 Meter Seehöhe gehalten. Vor zwei Jahren gründete der Grottenhof-Absolvent mit seinem Freund Christoph Jantscher schließlich eine Betriebsgemeinschaft mit dem Namen „CT-GesBR“. Nach einem Stallneubau halten die Landwirte seit 2017 am rund fünf Kilometer entfernt gelegenen Hof von Jantscher die 56 gemeinsamen Milchkühe im modernen Laufstall. Bei Thomas Unterberger erfolgt die Kälber- und Kalbinnenaufzucht. Später, nach sieben bis zehn Tagen, kommen die Kälber bereits in den Aufzuchtstall und werden mittels Tränkeautomat mit Milchaustauscher versorgt. Der 34-jährige Vollblutlandwirt erklärt: „Jeder von uns hätte sonst einen eigenen Laufstall samt modernster Technik bauen müssen. Das hätten wir uns nicht leisten können.“
Übrigens: auch Fleckviehkuh BLONI, die Mutter des Ausnahmestieres GS ZÜRICH, steht nun im Gemeinschaftsstall und hat die Umstellung von Anbindehaltung in den Laufstall sehr gut überstanden.
Text: Karl-Heinz Lind
Beitragsbild: HaKa