Kommentar von Martin Kugler,
Chefredakteur Universum Magazin.
Beim UNO-Klimagipfel diese Woche in New York hat die Weltwetterorganisation WMO nun mit Zahlen untermauert, dass der Klimawandel rasant voranschreitet: Die Jahre seit 2015 waren die heißeste Fünfjahresperiode seit Beginn der Messungen – es ist nun um 1,1 Grad wärmer als vor 150 Jahren. Die Folgen haben zuletzt auch Österreichs Bauern in Form eines Minus bei den Einkünften um zehn Prozent gespürt. Auch wenn derzeit der brasilianische und der US-Präsident alle Klimaschutzbestrebungen torpedieren: Die Welt hat den Kampf aufgenommen. Bestes Beispiel ist Deutschland, das ein umfassendes Klimaschutzpaket geschnürt hat, mit dem der Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 mehr als halbiert werden soll.
Österreichs Pläne sind demgegenüber noch sehr zahnlos, was auch prompt zu Kritik vonseiten der EU geführt hat. Nun gilt es, den Schwung aus dem Wahlkampf – in dem der Klimawandel erstmals Thema war – in die nächste Regierungsperiode mitzunehmen und Nägel mit Köpfen zu machen.
Vor strikten Maßnahmen gegen den Klimawandel müsse niemand Angst haben, betonten Wissenschaftler kürzlich. Das gilt auch und vor allem für die Landwirtschaft, die ein wichtiger Teil der Lösung ist – etwa beim Schutz von Böden, bei einer sorgsamen Waldpflege oder dabei, Erdgas bis 2050 komplett durch Biogas und „grünen Wasserstoff“ zu ersetzen, wie der Branchenverband ÖVGW erst in der Vorwoche angeregt hat. Das erfordert zwar ein großes Umdenken. Die Landwirtschaft hat aber schon öfters bewiesen, dass sie sich erfolgreich anpassen kann.