Die Vermarktung der Speiseerdäpfel aus der Ernte 2017 geht dem Ende entgegen. Die Bauernlager sind geräumt, zur Vermarktung kommen nur mehr Restmengen aus Händlerlagern. Exporte werden mangels Ware und auch wegen der fehlenden preislichen Attraktivität kaum getätigt.
Preislich dürfte sich bis zum Saisonende nichts mehr ändern. In Niederösterreich werden für mittelfallende Ware meist 22 bis 25 Euro/dt bezahlt, Übergrößen erzielen meist 20 Euro/dt. Drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel erzielt bis zu 26 Euro/dt.
Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer richtet sich nun auf die Frühkartoffelsaison. Die Kartoffelbestände liefen aufgrund der frühsommerlichen Temperaturen gut auf. Ende Mai dürften aus dem Burgenland und aus der Steiermark die ersten Heurigen zur Verfügung stehen. In NÖ dürfte die Frühkartoffelernte je nach Bodenverhältnissen noch ein bis zwei Wochen länger auf sich warten lassen.
Deutschland: rascher Qualitätsabbau
In Deutschland hat der überdurchschnittlich warme April seine Spuren in den Kartoffellägern hinterlassen. Vielerorts wird von einem raschen Qualitätsabbau in Form von Lagerdruckstellen und Keimung berichtet. Das Angebot an guter Speiseware wird dadurch kleiner, die verfügbaren Mengen reichen aber sicher für einen nahtlosen Anschluss an die neue Saison. Auf der Nachfrageseite bleibt es ruhig. Vor allem das Exportgeschäft in Richtung Osten und Süden wird langsam aber sicher immer schwächer. An den Preisen hat sich daher kaum was verändert. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt 11,60 bis 12,20 Euro/dt bezahlt.
Martin Schildböck, LK NÖ