Am heimischen Speisekartoffelmarkt hat sich die Preissituation stabilisiert. Gewitter haben in den vergangenen Tagen zwar die Rodebedingungen regional verbessert, an der Grundsituation der schwachen Hektarerträge bei den Anschluss- und Hauptsorten in Ostösterreich ändert dies jedoch kaum etwas. Zudem nehmen die Probleme mit Drahtwurmbefall stetig zu und schmälern die Netto-Erntemenge zusätzlich. Die verfügbaren Mengen sind dank der vorhandenen Restbestände an Frühsorten noch gut ausreichend, von einem Angebotsdruck kann mittlerweile aber nicht mehr gesprochen werden. Der Inlandsmarkt zeigt sich noch ferienbedingt ruhig, mit dem nahenden Schulbeginn in Ostösterreich dürfte sich der Absatz aber wiederbeleben. Steigendes Interesse an österreichischer Ware wird auch am Exportmarkt bekundet.
Die Erzeugerpreise entwickelten sich zuletzt stabil bis fester. In Niederösterreich und dem Burgenland werden für Speisekartoffeln nun meist 18 bis 25 Euro/dt bezahlt. In Oberösterreich liegen die Preise unverändert bei 25 Euro/dt.
Deutscher Markt ist gut versorgt
Der deutsche Markt ist weiterhin gut mit Speisekartoffeln versorgt. Vor allem auch, weil die Nachfrage in den meisten Regionen hitze- und ferienbedingt noch sehr gering ist. Auch in den Export fließen momentan nur überschaubare Mengen ab, da in den Bestimmungsländern zunehmend mehr Speisekartoffeln aus eigenem Anbau zur Verfügung stehen. Mittelfristig wird, angesichts des diesjährigen Witterungsverlaufes, jedoch in Tschechien, Polen und auch in den Balkan mit einem größeren Importbedarf gerechnet.
Trotz des, bezogen auf die aktuell ruhige Nachfrage, gut umfangreichen Angebotes haben die Erzeugerpreise in der letzten Woche nur mehr moderat nachgegeben. Für festschalige Frühkartoffel wurden zu Wochenbeginn im Bundesdurchschnitt 26 bis 30 Euro/dt bezahlt. Größere Preisrückgänge werden am deutschen Speisekartoffelmarkt nicht mehr erwartet, denn mit jeden weiteren Hitzetag schwinden die Ertragserwartungen bei den Anschluss- und Hauptsorten sowohl in Deutschland als auch in anderen wichtigen westeuropäischen Anbauregionen.
Martin Schildböck, LK NÖ