Die Heurigensaison kommt nur langsam auf Touren. Die Ernte ist nun in allen Anbauregionen im Gange, allerdings gibt es einige Einschränkungen.
Im Burgenland, wo schon durchaus passable Hektarerträge von 25 bis 35 Tonnen erreicht werden, mussten die Rodearbeiten aufgrund starker Regenfälle unterbrochen werden.
In Niederösterreich ist die Ernte erst am Start, derzeit wird vorrangig im Marchfelder Raum in kleinerem Umfang gerodet. Das Ertragsniveau fällt mit rund 20 bis 25 t/ha noch eher bescheiden aus.
In Oberösterreich und in der Steiermark führte Starkregen über Pfingsten ebenfalls zu einem generellen Rodestopp. Die Hektarerträge bewegten sich hier auf dem Niveau Niederösterreichs.
Die verfügbaren Angebotsmengen für den LEH sind entsprechend überschaubar, reichen aber für die ruhige aber stetige Nachfrage aus.
Die Erzeugerpreise gaben in der Woche vor Pfingsten nach. Im Burgenland und Niederösterreich lagen die Erzeugerpreise zu Wochenbeginn meist bei 40 bis 45 Euro/dt. Aus der Steiermark wurden noch bis zu 50 Euro/dt gemeldet. In Oberösterreich wurden die ersten Heurigen um 55 Euro/dt übernommen.
In Deutschland dominiert noch die alte Ernte
In Deutschland dominieren weiterhin alterntige Speisekartoffeln den Markt. Vor allem in Norden und Osten dürften die Vorräte ausreichend groß sein, um einen nahtlosen Übergang auf deutsche Frühkartoffeln zu ermöglichen.
Zudem dürften die eigenen Frühkartoffeln für den LEH heuer witterungsbedingt deutlich früher als im Vorjahr zur Verfügung stehen.
Im Westen und Süden Deutschlands ist man mit der Vermarktung der alten Ernte schon weiter. Hier nimmt der LEH nach und nach importierte Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum ins Programm.
Die Preise für die Importware sind aktuell relativ stabil und bewegen sich je nach Destination zwischen 60 und 80 Euro/dt. Die Nachfrage der Konsumenten nach den hochpreisigen Frühkartoffeln aus Ägypten, Israel oder Spanien hielt sich bislang aber in Grenzen. Anscheinend hemmt auch hier die wirtschaftliche Unsicherheit die Kaufbereitschaft so mancher Verbraucher.
Martin Schildböck, LK NÖ
