Der heimische Speisekartoffelmarkt zeigt sich recht ausgeglichen. Im LEH liegt der Absatz seit Beginn der Ausgangsbeschränkungen deutlich über den Mengen der Vorjahressaisonen. Allerdings sind die Absatzschwankungen zwischen den einzelnen Wochen hoch. Das Kaufverhalten der Konsumenten ist nur schwer einzuschätzen. In einer Woche kommen die Packbetriebe kaum nach, die Bestellungen abzuarbeiten, während dann wieder fast keine Mengen geordert werden. Das Gastro- und Großhandelsgeschäft steht weiter still. Hier erwartet man in den nächsten Wochen erste Lockerungen.
Die verfügbaren Lagervorräte dürften bis zum Anschluss an die neue Ernte reichen, zumal im LEH diese nun laufend durch Frühkartoffelimporte aus dem Mittelmeerraum ergänzt werden.
Erzeugerpreise unverändert
Die Erzeugerpreise sind unverändert. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn je nach Sorte und Qualität ein Preisband von 22 bis 28 Euro/dt genannt. Drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel erzielt meist 25 Euro/dt. Aus Oberösterreich wurden zuletzt Preise von bis zu 32 Euro/dt gemeldet.
Freie Industrieware findet keine Abnehmer
Am deutschen Speisekartoffelmarkt bleibt die Stimmung entspannt bis gut. In der Vorwoche deckten sich viele Konsumenten wieder reichlich mit Speisekartoffeln ein. Die Vorräte in den Kühlhäusern sind mittlerweile schon gut geräumt. Engpässe werden aber nicht erwartet, da der LEH ab der zweiten Aprilhälfte verstärkt auf Frühkartoffelimporte und Lagerkartoffeln aus Frankreich setzt.
Preislich gab es kaum Änderungen. Nur vereinzelt gab es Aufschläge für Premiumqualitäten. Im Bundesdurchschnitt lagen die Erzeugerpreise zuletzt zwischen 22,80 und 24,10 Euro/dt.
Schwierig bleibt die Situation bei den Speiseindustriekartoffeln. Durch den Wegfall des Außer-Haus-Verzehrs ist die Nachfrage nach verarbeiteten Kartoffelprodukten europaweit eingebrochen. Die zur Verfügung stehenden Angebotsmengen an freier Ware finden daher keine Abnehmer. Dies dürfte bis in die neue Vermarktungssaison hinein Nachwirkungen haben und zu eingeschränkten Anbauflächen führen.
Martin Schildböck, LK NÖ