Kartoffelmarkt KW 04/2020: Meldungen betreffend Lagerqualitäten sind sehr uneinheitlich

Am österreichischen Speisekartoffelmarkt herrschen stabile Verhältnisse. Die Landwirte versorgen die Händler weiterhin bedarfsgerecht. Somit steht eine gute Angebotslage einer saisonbedingt ruhigen aber stetigen Inlandsnachfrage gegenüber. Daran dürfte sich auch in den nächsten Wochen wenig ändern. Da auch die Exportgeschäfte aufgrund der derzeitigen Preislage im Vergleich zu den internationalen Erzeugerpreisen nicht konkurrenzfähig sind, fehlen nachfrageseitige Impulse. Unklar bleibt, wie viel Ware noch in den österreichischen Lagern liegt. Meldungen betreffend Lagerqualitäten sind sehr uneinheitlich. Vereinzelt wird von massiven Problemen mit Stolbur berichtet. Angesichts der steigenden qualitätsbedingten Aussortierungen und dem stetigen Inlandsgeschäft dürften die Vorräte aber überschaubar sein. Bei den Erzeugerpreisen gibt es keine Änderung. In Niederösterreich wurde zu Wochenbeginn ein Preisband von 22,- €/100kg bis 28,- €/100kg je nach Sorte und Qualität genannt, wobei für drahtwurmfreie, kleinpackungsfähige Premiumware mit AMA-Gütesiegel meist 25,- €/100kg bezahlt werden. Aus Oberösterreich wurden unveränderte Preise von bis zu 28,- €/100kg gemeldet.

Deutschland

Der deutsche Speisekartoffelmarkt scheint zusehends ein Verkäufermarkt zu werden. Während die Nachfrage nach Speiseware sich wiederbelebt, bleibt das Angebot überschaubar. Dazu tragen auch die steigenden Qualitätsprobleme bei, die hohe Sortierverluste verursachen. Dem Vernehmen nach sind die Käufer mittlerweile schon sehr kompromissbereit, was die Optik der Knollen betrifft, trotzdem ist vieles nicht mehr zum Verkauf geeignet. Exporte Richtung Osteuropa laufen derzeit in normalen Umfang. Preislich gab es zuletzt kaum Änderung. Im Bundesdurchschnitt wurden zuletzt Preise zwischen 21,70 und 23,50 €/100kg bezahlt. Mit der Umstellung auf Ware aus dem Kistenlager werden aber deutliche Preisaufschläge erwartet.

Martin Schildböck

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