Durch die Nutzung modernster Sensortechnologie und Künstlicher Intelligenz sollen zukünftig die Überwachung der Pflanzengesundheit und die Früherkennung von Schädlingen verbessert werden.
Das Projekt STELLA wird im Rahmen des Programms Horizont Europa von der Europäischen Union mit knapp 5 Mio. Euro finanziert. Nach dem offiziellen Start am 1. Jänner fand nun im Februar in Athen die Auftaktveranstaltung statt, an der die Vertreterinnen und Vertreter aller 14 Partnerorganisationen aus sieben Ländern teilnahmen.
STELLA fokussiert auf acht Pathogene (Pilze, Bakterien, Viren), sechs davon sind RNQPs, also regulierte Nicht-Quarantäneschädlinge, zwei davon Quarantänekrankheiten. Die Universität für Bodenkultur Wien (Boku) ist als wissenschaftliche Partnerin und Arbeitspaket-Koordinatorin an dem Projekt beteiligt. Neben
Forschungseinrichtungen und Institutionen sind auch namhafte Firmen mit an Bord. Pessl Instruments etwa (mit)entwickelt mobile Anwendungen für Crowdsourcing und IoT-Protokolle für die standardisierte Datenerfassung.
Zentraler Bestandteil des Projektes ist die Erarbeitung des STELLA Pest Surveillance Systems (PSS), also eines Schädlingsüberwachungssystems. Es besteht laut Boku aus drei Teilbereichen: einem Frühwarnsystem, das innovative Prognosemodelle sowie Sensoren des Internets der Dinge (IoT) integriert, einem Schädlingserkennungssystem, das auf ferngesteuerten Luftfahrtsystemen (RPAS), Fern- und Naherkundung, „Bürgerwissenschaft“ und Fallen basiert, und einem Bekämpfungssystem mit datengesteuerten Empfehlungen.
STELLA PSS-Versuchsregionen befinden sich in vier europäischen Ländern (Griechenland, Italien, Litauen, Frankreich) sowie in Neuseeland. Über einen Zeitraum von drei Jahren wird das Überwachungssystem in spezifischen Anwendungsfällen getestet: Weinbau, Kartoffel, Wald, Tomate und Apfel. Neben der Nutzung modernster digitaler Technologien hat STELLA auch gleichzeitig das Ziel, die Citizen Science und das Crowdsourcing in den ausgewählten Ländern zu fördern sowie KI- und Schädlingsmodelle zu generieren. Über eine E-Learning-Plattform soll zudem kostenloses Online-Schulungsmaterial angeboten werden. „STELLA wird Maßnahmen zum Aufbau von Kapazitäten durchführen, um Landwirten, Agronomen und anderen Beteiligten die notwendigen Fähigkeiten für die Nutzung des STELLA-Systems zu vermitteln und sie zu ermutigen, umweltfreundliche Pflanzenschutzmethoden anzuwenden“, steht dazu auf der Projekt-Webseite.
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