Die Obst- und Weinbauern blieben zum Glück nach den katastrophalen vergangenen beiden Jahren – zumindest bis dato – von massiven Spätfrostschäden verschont. Aber der wärmste April seit dem Jahr 1800 führte bereits zu ersten schweren Wärmegewittern mit Starkniederschlägen und Hagel. Insbesondere in der Steiermark kam es am Abend des 16. April in Graz und weiter südwärts innerhalb kurzer Zeit zu Niederschlagsmengen mit mehr als 160 mm. Hagel mischte sich dazu. Die Folge: erste schwere Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen. Vielerorts war daher ein Wiederanbau an den bereits angebauten Sommerkulturen erforderlich.
Bei den frühsommerlichen Temperaturen kam es durch das Auftreten des Rüsselkäfers aber auch zu massiven Fraßschäden an Zuckerrüben. Rund ein Viertel der Anbaufläche ist mittlerweile von diesem Schädling betroffen bzw. teilweise zur Gänze zerstört. Dazu der Pressesprecher der Österreichischen Hagelversicherung, Mario Winkler: „Derartig schwere Unwetter im April sind doch außergewöhnlich. In Summe entstand bereits ein Gesamtschaden in der Landwirtschaft in der Höhe von mehr als zwei Millionen Euro, primär bedingt durch Hagel und Überschwemmungen. Bei Überschwemmungen ist das Problem aber oft auch hausgemacht. Die Niederschlagsmengen können in einer derartigen Intensität aufgrund der fortschreitenden Zubetonierung oftmals nicht mehr versickern. Dabei trägt unversiegelter Boden auch zum Klimaschutz bei.“
Die Schadenssaison hat heuer sehr frühzeitig begonnen. Auch Schäden durch Spätfrostereignisse sind noch nicht gebannt. Das zeigt die Vergangenheit. Bis Mitte Mai muss man mit einem möglichen Kälteeinbruch rechnen, bevor Hagel, Überschwemmung und die Trockenheit ein Thema werden.
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