Der Weizen an der Euronext in Paris gab in den letzten Tagen gute Teile der zuvor erzielten Gewinne wieder ab. Heute (Freitag, 29. Juli) Mittag hielt der September-Kontrakt bei 165 Euro/t. Dennoch hat der heimische Kassamarkt überraschend schnell auf die vorangegangenen Kursgewinne der Euronext reagiert. Diese hätten zwar nicht eins zu eins auf die physischen Preise hierzulande durchgeschlagen, heiöt es aus Händlerkreisen, doch verzeichnete Qualitätsweizen bei der jüngsten Notierung an der Wiener Produktenbörse einen deutlichen Anstieg – im Schnitt von 4,50 Euro/t. Bei einem ungewöhnlich breiten Preisband kletterte die obere Notierung sogar um 11 Euro auf 170 Euro/t. Bei einer ebenso weiten Streuung zwischen Preisober- und -unterkante befestigte sich auch Mahlweizen auf 138,50 Euro/t.
Große Mengen sind zu bewältigen
Trotz immer wieder auftretender Unterbrechungen der Ernte durch Gewitter bringe die Ernte noch immer sehr zufriedenstellende Weizenqualitäten, so Branchenkenner. Zwar seien die Proteingehalte auch bei uns niedriger als in Normaljahren, sie lägen aber noch immer spürbar über denen in der Nachbarschaft. Ähnlich verhalte sich dies mit Fallzahlen und Hektolitergewicht; auch seien noch keine Krankheiten aufgetreten. Deshalb hofft man in der Vermarktung stark auf diesen Qualitätsvorsprung. “Heuer zählt nicht der absolute Wert des Proteingehalts sondern der relative”, so ein Händler. Denn Gas geben müsse man bei der Vermarktung angesichts der groöen Mengen, die es zu bewegen gilt.
Weiterhin abwarten ist beim Handel mit Premiumweizen angesagt; hier will man sich zuerst vergewissern, wie viel an Menge davon da sein wird.
Christian Posekany, AIZ