Die internationalen Mais- und Sojanotierungen bleiben im Hoch – Ausfälle bei der laufenden Sojaernte in Argentinien und das herannahende Wetterphänomen La Niña stützen die Kurse. La Niña bringt Hitze und Dürre in Amerika, den Hauptproduktionsgebieten für Soja und Mais.
Die jüngsten starken Regenfälle in Europa nähren indes auch Sorge, die bisher überreichlich erwartete Weizenernte könnte durch den daraus erwachsenden Krankheitsdruck leiden. Damit befestigten sich zuletzt auch die Terminmärkte für Weizen. Der September-Liefertermin an der Euronext in Paris testete Ende der Vorwoche erstmalig seit Längerem die 170 Euro-Marke und startete mit einem neuerlichen plus bei 171,50 Euro/t in die laufende Handelswoche. Ware aus der neuen Ernte zur Lieferung im Dezember notierte bei 176 Euro/t.
Noch Qualitätsweizen auf Lager
Auf dem heimischen Markt läuft die Restvermarktung der Ernte 2015 langsam aus. Nur mehr hie und da kommt es zu Abschlüssen. Premium- und Mahlweizen wurden an der Wiener Produktenbörse per 1. Juni 2016 unverändert notiert. Lediglich die Qualitätsweizennotierung gab um drei Euro/t nach. Immerhin war der Qualitätsweizen in der Ernte 2015 das mengenmäöig stärkste Segment; es könnte somit noch mehr Ware unverkauft auf Lager liegen als bisher bekannt.
Die starken Bestände auf den Feldern könnten zur Ernte 2016 durchaus Lagerraumdruck verursachen. Von zu viel Regen wolle man noch nicht reden, heiöt es in der Branche. Man zeigt sich eher froh, dass Wasser heuer nicht der begrenzender Ertragsfaktor sei. Auöerdem seien die Felder zwischendurch immer wieder zu Düngung sowie Pflanzenschutz befahrbar und zeigten die einheimischen Sorten im internationalen Vergleich bessere Eigenschaften bei Krankheitsresistenz.
Christian Posekany, AIZ