Das US-Landwirtschaftsministerium präsentierte in der Vorwoche wieder seinen monatlichen Bericht zu den internationalen Getreide-Versorgungsbilanzen. Auf den Märkten ist dieser Bericht als Leitfaden für die Preisbildung akzeptiert. Eine erste Schätzung für 2016/17 spricht bei Weizen von einem weiteren Bestandsaufbau auf neue Rekordhöhe, bei Mais von einer nahezu neutralen Bilanz sowie bei Ölsaaten von einem signifikanten Bestandsabbau.
Im Inland nur mehr Restvermarktung
Am österreichischen Kassamarkt beschränkt sich das Geschäft mit der alten Ernte 2015 auf die Restvermarktung. Die Marktteilnehmer sind bereits auf die neue Ernte 2016 fokussiert. Einige Prämienverträge auf Grundlage von Tageskursen an Terminbörsen sollen schon abgeschlossen worden sein, heiöt es. Relevante Werte für Kassamarktnotierungen seien davon aber nicht herauszulesen.
Die Bestände auf den Feldern zeigen sich laut Experten in gutem Zustand. Wie viel der Frost den in Blüte stehenden Rapsbeständen anhaben konnte, gilt noch nicht als gesichert. Die Pflanzen können mögliche Schäden zumindest teilweise noch ausgleichen.
Jedenfalls aber schlägt die Rallye an den internationalen Ölsaatenmärkten vor allem in den am Mittwoch der Vorwoche an der Wiener Produktenbörse deutlich gestiegenen Sojaschrotnotierungen voll auf den heimischen Kassamarkt durch. Davon betroffen sind nicht nur deklarationspflichtige Übersee-Importe, sondern auch heimischer GVO-freier Schrot.
Die Wiener Brotweizennotierungen gaben per 11. Mai bei der Premium- und Mahlweizenqualität wieder eine Spur nach. Entsprechend dem nur mehr fallweise aktiven Geschäftsverlauf verschwand die Industriemais-Notierung nach nur einer Woche wieder vom Wiener Kursblatt.
Christian Posekany, AIZ