Für die internationalen Terminbörsen war der Abschluss des Handelsdeals zwischen den USA und China am vorigen Mittwoch von zentralem Interesse. In der ersten Reaktion trauten die Märkte den Ankündigungen von US-Präsident Donald Trump nicht, dass China den USA in den kommenden beiden Jahren Agrargüter im Wert von umgerechnet fast zusätzlichen 33 Mrd. Euro im Vergleich zum Ausgangsjahr 2017 abkaufen werde. Denn es handle sich lediglich um eine Kann- und nicht Muss-Bestimmung und die bisherigen Strafzölle blieben aufrecht und die amerikanischen Produkte daher oftmals teurer als die aus anderer Herkunft ohne hohe Zollbelastung. Bis Wochenbeginn erfingen sich die US-Börsen dann wieder etwas. Am Montag blieben sie wegen eines Feiertages geschlossen.
An der europäischen Warenbörse Euronext in Paris zeigt sich Weizen am stärksten. Der März-Kontrakt begann die Woche mit Zuwächsen auf über 195 Euro pro t. Auch Raps konnte sich nach einem Einknicken wieder befestigen und hielt am Montagmittag bei über 410 Euro pro t zur Lieferung im Februar. Die Rapsnotierung war zuvor zum Opfer eines Einbruchs der internationalen Pflanzenölnotierungen geworden. Dieser wurde durch einen Palmöl-Importboykott Indiens gegenüber Malaysien infolge eines politischen Streits zwischen beiden Ländern ausgelöst.
Optimismus auf heimischem Kassamarkt: Markt in die Gänge gekommen
Der Kassamarkt in Österreich ist nach Weihnachten wieder in die Gänge gekommen. Und die Branche blickt angesichts der Befestigung der internationalen Weizen- und rapsmärkte optimistisch auf die zweite Saisonhälfte bis zur neuen Ernte. Die Euronext-Notierungen sollten auch über die Absicherung von Preisen der Ernte 2020 nachdenken lassen.
An der Wiener Produktenbörse befestigten sich vorigen Mittwoch Qualitätsweizen und auch Mahlroggen, wobei der inländische Qualitätsweizen einen deutlichen Bonus im Vergleich zu Importware aus dem EU-Raum lukrieren kann. Auch Durum fand wieder auf das Kursblatt. Er verfehlte knapp das Niveau von zuletzt Mitte Dezember.
Obwohl nicht notiert, war auch von einer Befestigung der Futtergerstenpreise zu hören, wobei höhere Futtergetreidepreise als bemerkenswert im Vergleich zu den schwächelnden Maispreisen kommentiert werden. Es scheine aber noch immer jede Menge Mais aus dem Osten verfügbar zu sein.
Christian Posekany, AIZ