Ein wachsendes Vertrauen in den vermeintlichen Deal von US-Präsident Donald Trump mit China zu den US-Agrarausfuhren sowie der extreme Wintereinbruch in den USA stabilisieren nach einer kurzen Unterbrechung durch Gewinnmitnahmen seit voriger Woche die Märkte weiter. Dazu kommen gute Weizenexportzahlen der EU. Der Dezember-Weizenkontrakt an der Euronext in Paris stand Montagnachmittag bei knapp 182 Euro pro t und hielt sich weiter im grünen Bereich.
Die Befestigung färbt auch auf den heimischen Kassamarkt – insbesondere auf Durum und Aufmischweizen – ab. Das Geschäft sei vorige Woche im Vorfeld der Europäischen Warenbörse in Wien zwar zuletzt ruhig gelaufen, doch erwarte man zu der internationalen Großveranstaltung eine Reihe am Börsetag persönlich abgeschlossene frische Abschlüsse.
Premiumweizen neuerlich befestigt
Premiumweizen legte vorigen Mittwoch an der Wiener Produktenbörse erneut leicht auf 190 Euro an der Oberkante des Preisbandes zu. Dem Vernehmen nach solle er wieterhin Premiumweizen Prämien von 10 bis 15 Euro/t auf die aktuellen Euronext-Weizenkurse halten, obwohl die Notierungen in Paris gestiegen seien. “Der Markt ist fest gestimmt”, so ein Beteiligter. Auch Qualitätsweizen konnte etwas zulegen mit einem Abstand von zehn Euro pro t zur Topqualität. Weiter aufwärts sei es in der vorigen Woche auch mit den Durum-Preisen gegangen, auch wenn er es da nicht aufs Kursblatt schaffte.
Befestigt hätten sich jüngst auch die Preise für Standard-Mahlweizen aus Ungarn, dessen Proteinwert nach heimischer Lesart der Qualitätsstufen eigentlich noch im Futterbereich liegt. Diese hätten fob ungarischer Häfen beziehungsweise bahnverladen praktisch das vorige Woche in Wien notierte Ab-Stationsniveau inländischen Mahlweizens erreicht. Somit notiert inländischer Futterweizen mit 164 Euro pro t im Schnitt nur um zwei Euro unter Mahlweizen. Insbesondere sollte auch Futtergerste anziehen, da diese nach wie vor als unterbewertet anzusehen sei.
Christian Posekany, AIZ